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DIE NACHT VON Samstag, 5. März 2005
Geld zählen
donalphons, 23:59h
Früher hat der China-Imbiss immer schon um 8 Uhr geschlossen. Aber der Erfolg zwingt zu längeren Öffnungszeiten, 9, halb 10, 10, und inzwischen dauert es schon mal bis um 11 Uhr, bis der Mann an der Theke das Geld zählt.
Inzwischen haben sie auch ein Schaufenster des Ladens leer geräumt, um Tische und Bänke reinzustellen. Früher oder später werden sie vielleicht auch Nachts öffnen, oder aus dem Imbiss ein richtiges Restaurant machen. Für alle, denen auch vor dem Schlafengehen die kalorienhaltige Kost des Mandarin-China, ganz ohne Glutamat, nichts ausmacht.
In München, im Morizz, gab es das auch schon mal - da wurde aus einem Take-Away gegenüber der Lieferant eines phantastischen Clubs, und der take-Away selbst zu einem der besten Lokale der Stadt.
Inzwischen haben sie auch ein Schaufenster des Ladens leer geräumt, um Tische und Bänke reinzustellen. Früher oder später werden sie vielleicht auch Nachts öffnen, oder aus dem Imbiss ein richtiges Restaurant machen. Für alle, denen auch vor dem Schlafengehen die kalorienhaltige Kost des Mandarin-China, ganz ohne Glutamat, nichts ausmacht.
In München, im Morizz, gab es das auch schon mal - da wurde aus einem Take-Away gegenüber der Lieferant eines phantastischen Clubs, und der take-Away selbst zu einem der besten Lokale der Stadt.
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"Oh, nee, hier nicht rein!" (Teil1)
ruben, 03:10h
Mein Freund H. hat ein kleines Hotel in der
"Provinz Ostwestfalen".
Da so ein Hotel gut geführt sein will, hat H.
oft lange Arbeitstage und somit wenig
Freizeit. Wenn es ihm mal gelingt, einen
oder sogar mehrere Tage frei zu bekommen, dann
heißt es für ihn unter Umständen: "Erstmal weg hier!".
Dann besucht er alte Freunde und Bekannte und erholt
sich von seinem Hotelierdasein.
So passiert es, daß er auch hier in Bierstadt
auftaucht, um mir einen Besuch abzustatten.
Wenn es ein Kurzbesuch ist, ein Abend also, beginnt
der immer sehr ruhig. Ein Besuch im benachbarten
Literatur-Café, eine schöne Filmvorführung oder
ein gutes Essen in einem ausgesuchten Restaurant.
Anschließend führe ich H. durch die neuen Lokale der Stadt.
Als Gastronom will H. natürlich sehen, was sich in
diesem Bereich so tut.
(By the way: Natürlich sind wir zu Fuß unterwegs,
"Sportmänner wie wir, Wicküler Bier")
Richtig interessant wird aber immer der Heimweg.
Zumindest dann, wenn wir uns so weit von meinem
Stadtviertel entfernt haben, das wir durch die halbe
Stadt zurück müssen.
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Nächtliche Landpartie
mark793, 03:03h
Dieses 25.000-Seelen-Dorf zwischen Frankfurt und Mannheim ist schätzungsweise halb so groß wie der Zentralfriedhof von Chicago - aber doppelt so tot. Würden nicht zwei Autobahnen das Kaff akustisch rund um die Uhr in die Zange nehmen, man hätte nach Mitternacht das Gefühl, der letzte Überlebende zu sein in einer Kulturlandschaft, die von einer Neutronenbombe entvölkert wurde. Vermutlich haben uns die Dörfler, pardon: Nachbarn, längst als urbane Fremdkörper identifiziert, weil hier auch nach eins öfter noch Licht brennt und wir die Rolläden nicht heruntergezogen haben. Aber, hey, es hat auch seine schönen Seiten hier. Mit dem Hund nochmal rauszugehen, da oben tatsächlich noch einen Sternenhimmel zu sehen, der nicht von Luft- und Lichtverschmutzung verhüllt ist, das Murmeln des Bächleins drüben am Park zu hören. Hätte vor Jahresfrist nicht geglaubt, dass ich die Stadt mal hinter mir lasse. Und, weiß Gott, es mußte einiges passieren, um mich da rauszureißen und in dieses ländliche Paralleluniversum zu verpflanzen. Und jetzt stelle ich fest, dass ich auf die zahlreichen Möglichkeiten, die Nachdenklichkeit solcher Nachtstunden zu übertönen, ganz gut verzichten kann. Im Moment jedenfalls.
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Goldesel.
girl, 01:42h
Draussen schneit es wieder leicht und versaut den Nachtschwärmern den Abend oder schlimmer noch die Frisur. Der Tiergarten kriegt ein neues weisses Kleid und die Siegessäule im Zentrum verschwindet in der Spitze in den tiefliegenden Wolken.
1938/39 wurde das "Denkmal" im Rahmen der Umgestaltung der „Reichshauptstadt Germania“ auf den sogenannten Großen Stern im Tiergarten verpflanzt. Seitdem steht es dort und leuchtet jede Nacht zum Gedenken vergessener Schlachten. Und weil das alles in Vergessenheit geraten ist, hat der Berliner natürlich auch einen putzigen Kosenamen für dieses Ding erfunden: Goldelse.
Aber der Berliner war schon immer in der Mehrheit eher von schlichtem Gemüte.
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franziskript, 01:35h
Um mich herum Menschen, so viele Menschen, sie lachen, reden, kreischen. Ich will das nicht, nicht jetzt. Schnell steige ich aus der Bahn, immer leiser werden die Stimmen. Ich höre das Klingeln, die Bahn fährt weiter, durch die Nacht. Ich laufe. Immer gerade aus. Einige Meter vor mir verschwindet ein Mann in dem dunklen Eingang. Ich laufe weiter, es wird ruhiger. Erst jetzt bemerke ich, dass nur noch das Klacken meiner Schuhe zu hören ist. Klick, klack, klick.
Von Weitem ein Kreischen, dann biege ich in meine Straße ein. Schneeflocken suchen sich ihren Weg auf den Boden, langsam, bedächtig. Ich laufe langsamer, passe mich ihrem Tempo an. Beobachte, wie sie sich sanft auf meinem schwarzen Mantel niederlassen. Ruhe.
Von Weitem ein Kreischen, dann biege ich in meine Straße ein. Schneeflocken suchen sich ihren Weg auf den Boden, langsam, bedächtig. Ich laufe langsamer, passe mich ihrem Tempo an. Beobachte, wie sie sich sanft auf meinem schwarzen Mantel niederlassen. Ruhe.
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Es reicht
nickname, 01:17h
Genug der defensiven Monate.
Nun wird gezockt, dem Vermieter der gottverflucht (un)verhaltnismaessig teuren Maisonette-Wohnung habe ich zugesagt. Ab in die Grossstadt.
Das Haus im Gruenen bleibt zum Rueckzug bestehen. Zumindest fuer das erste halbe Jahr.
Ein Zugestaendnis zugunsten der zwei Wohnsitze musste sein: das fast sicher geglaubte SL 107er Hard-Top (Bj. 81) in slimegold wird jemand anders den Fruehling versuessen, stattdessen nun ein A8 (7.000€ Differenz) der vorletzten Baureihe mein Ego durch die Strassenschluchten wuchten.
Ich werde sie jagen.
Nun wird gezockt, dem Vermieter der gottverflucht (un)verhaltnismaessig teuren Maisonette-Wohnung habe ich zugesagt. Ab in die Grossstadt.
Das Haus im Gruenen bleibt zum Rueckzug bestehen. Zumindest fuer das erste halbe Jahr.
Ein Zugestaendnis zugunsten der zwei Wohnsitze musste sein: das fast sicher geglaubte SL 107er Hard-Top (Bj. 81) in slimegold wird jemand anders den Fruehling versuessen, stattdessen nun ein A8 (7.000€ Differenz) der vorletzten Baureihe mein Ego durch die Strassenschluchten wuchten.
Ich werde sie jagen.
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