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DIE NACHT VON Mittwoch, 9. März 2005
ohne mich, 23:53h
..viele böse Worte - bloß Missverständnisse?
Wie kam es zustande, mangelnde Kommunikation, wir haben doch geredet - es wurden jedenfalls viele Worte ausgetauscht. Die Aufgaben vielleicht nicht klar genug definiert, einfach nicht ernst genommen, ignoriert gar - zugehört hat jedenfalls niemand.
Ich laufe durch die Stadt und frage mich was die Menschen dort tun? Was veranlasst Sie dort herumzuirren - wie Ameisen folgen Sie den Straßen, rempeln sich an - ignorieren sich.. Keiner wechselt ein freundliches Wort - jeder nur auf sich bedacht - wieso?
In der Bahn ist es leer - wieder hell - schade fast, hatte ich mich doch gerade über die Dunkelheit gefreut. Es passte so gut zu meiner Stimmung, musste ich mich doch mit niemandem unterhalten - konnte mich in ihr verstecken ohne mir Mühe zu geben, nicht gesehen zu werden.
Verstecken - genau das habe ich getan, vielleicht viel zu lange, doch immer wieder gerne. Wollte nicht gesehen werden, nicht angesprochen, doch aber beobachten was um mich rum geschieht.
Niemanden zu nahe kommen lassen, Enttäuschungen vermeiden - es hat funktioniet, geholfen hat es nicht.. Die Trauer bleibt die gleiche wo ist er bloß, wieso fehlt er mir noch immer? Zeichen der Zeit - lange verschwunden und doch noch so real - immer wieder präsent. Eine Erinnerung jagt die nächste - Bilder entstehen, Bilder die ich immer wieder sehe - einfach nicht verdrängen kann, gerade hier in der Stadt die ich nicht mochte, dann liebte, jetzt hasse.. Was tue ich hier?
Wie kam es zustande, mangelnde Kommunikation, wir haben doch geredet - es wurden jedenfalls viele Worte ausgetauscht. Die Aufgaben vielleicht nicht klar genug definiert, einfach nicht ernst genommen, ignoriert gar - zugehört hat jedenfalls niemand.
Ich laufe durch die Stadt und frage mich was die Menschen dort tun? Was veranlasst Sie dort herumzuirren - wie Ameisen folgen Sie den Straßen, rempeln sich an - ignorieren sich.. Keiner wechselt ein freundliches Wort - jeder nur auf sich bedacht - wieso?
In der Bahn ist es leer - wieder hell - schade fast, hatte ich mich doch gerade über die Dunkelheit gefreut. Es passte so gut zu meiner Stimmung, musste ich mich doch mit niemandem unterhalten - konnte mich in ihr verstecken ohne mir Mühe zu geben, nicht gesehen zu werden.
Verstecken - genau das habe ich getan, vielleicht viel zu lange, doch immer wieder gerne. Wollte nicht gesehen werden, nicht angesprochen, doch aber beobachten was um mich rum geschieht.
Niemanden zu nahe kommen lassen, Enttäuschungen vermeiden - es hat funktioniet, geholfen hat es nicht.. Die Trauer bleibt die gleiche wo ist er bloß, wieso fehlt er mir noch immer? Zeichen der Zeit - lange verschwunden und doch noch so real - immer wieder präsent. Eine Erinnerung jagt die nächste - Bilder entstehen, Bilder die ich immer wieder sehe - einfach nicht verdrängen kann, gerade hier in der Stadt die ich nicht mochte, dann liebte, jetzt hasse.. Was tue ich hier?
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My Home got a Castle
donalphons, 23:32h
Früher, als ich Tanzunterricht und romantische Visionen hatte, wäre das einer der Orte für einen Ball in der Nacht gewesen. Man stelle sich bitte die Fenster mit Kandelabern erleuchtet vor, und darin im Walzertakt drehende junge Menschen aus der besseren Gesellschaft einer besseren Kleinstadt, die sich für gross hält.
Leider ist das Schloss nur das Amtsgericht, und Nachts liegt es immer dunkel und verlassen in dem kleinen Park, der es umgibt. Niemand tanzt, niemand eilt im Sommer in langen Ballkleidern oder Anzug in die Büsche. Sehr schade. Drin schlafen nur Akten voller Gemeinheit und Hässlichkeit.
Leider ist das Schloss nur das Amtsgericht, und Nachts liegt es immer dunkel und verlassen in dem kleinen Park, der es umgibt. Niemand tanzt, niemand eilt im Sommer in langen Ballkleidern oder Anzug in die Büsche. Sehr schade. Drin schlafen nur Akten voller Gemeinheit und Hässlichkeit.
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Er hatte extra Bier gekauft
tristessedeluxe, 04:52h
Mein Mitbewohner. Um mal wieder, so unter Jungs, und überhaupt.
Aber seit 3 Nächten drückt sich dieser Text in meinen Gedärmen rum und will nicht so recht raus. Wie so´n Pubs der quersitzt. Heute musste es aber geschehen. Okay, ein Bier, vielleicht, erstmal.
Nichts besonderes an Text, halt das übliche: Hätte schon vor 3 Wochen fertig sein können. Wird aber erst fertig, wenn man Abführmittel reingedrückt bekommt.
Und jedesmal würd ich so gern schwören, dass das so das letzte mal so lief. Aber davon kann ich nur träumen. Jetzt.
Aber seit 3 Nächten drückt sich dieser Text in meinen Gedärmen rum und will nicht so recht raus. Wie so´n Pubs der quersitzt. Heute musste es aber geschehen. Okay, ein Bier, vielleicht, erstmal.
Nichts besonderes an Text, halt das übliche: Hätte schon vor 3 Wochen fertig sein können. Wird aber erst fertig, wenn man Abführmittel reingedrückt bekommt.
Und jedesmal würd ich so gern schwören, dass das so das letzte mal so lief. Aber davon kann ich nur träumen. Jetzt.
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Nachtschatten
booldog, 03:20h
Spiegeleffekte auf nächtlichen Bildern können nur Meisterfotografen richtig einschätzen, von der gelungenen Aufnahme einmal ganz abgesehen.
Denke ich mir und übe weiter.
Denke ich mir und übe weiter.
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gutenachtgeschichte
safari, 02:57h
steh auf und folge mir, springe nicht sondern stoße dich ab, fliege, flüchte, folge, vergiss was war, komm mit, aus dem alltag, raus, höher, schneller, schau zurück, das haus, in dem du lebst, es wird kleiner, wird eines von vielen, deine stadt, hell erleuchtet in dieser nacht, siehst immer mehr von ihr, steigst höher, die lichter rücken zusammen, werden eins, neue lichter, neue städte tauchen am flüchtenden horizont auf, man kann so weit sehen? die luft um dich wird klarer, freier, kälter aber dich friert es nicht, sondern du steigst weiter, unbeirrt, blickst wieder nach vorne, siehst die wolken, die bollwerke deiner welt oder waren sie doch nur die wächter deines gefängnisses? doch es ist egal, du tauchst in sie ein, sie sind naß und kalt, aber schon bald hast du sie hinter dir, vergessen, vergangenheit, schaust auf sie zurück, die sie die unüberwindlichen waren für so lange, fliegst weiter, kannst deine ganze welt sehen, rießig, groß, immer kleiner, war das alles? du drehst deine blicke davon weg, nach vorne und erschrickst.
denn du bist frei, frei, frei im raum der alles ist, der keine grenzen kennt, keine zeit, kein oben, kein unten, kein falsch, kein richtig, kein nah, kein fern, der einfach ist. du siehst die sterne, milliarden, wer hat sie geschaffen, was war vor ihnen was wird nach ihnen sein? du siehst die sonne, du hast sie jeden tag gesehen, aber jetzt siehst du sieh als einen der sterne, mehr nicht, nicht weniger, du beginnst zu begreifen, aber wir haben noch einen langen weg.
die reise geht weiter, schneller ohne dass du es merkst, vor dir der mond, größer werdend, mächtig, doch schon vorbei, schneller, schon siehst du ihn nicht mehr. es kommen größere planeten, so schnell, du tauchst einfach durch sie hindurch, wirst immer noch schneller, nie hat sie jemand vor dir so gesehen, aber sie sind doch nur blitze in deiner wahrnehmung, so kurz, sind sie geschehen? noch immer wirst du schneller, lässt alles hinter dir, planeten, galaxien, es sind so viele, alles wird kleiner, immer kleiner wie die lichter deiner stadt, doch es kommen keine anderen lichter mehr, alles ist nur noch ein kleiner heller punkt doch du hältst nicht an, fliegst weiter, weiter.
der helle punkt ist weg, es ist schwarz um dich, so schwarz, dunkel, es ist eine wand, die dich bedrängt, einengt, doch jetzt weißt du es besser, du weißt es, es ist keine enge, es ist der raum in dem alles ist, der keine grenze kennt.
und du schließt die augen, siehst das schwarz, das dunkel, das du immer siehst wenn du sie schließt, aber diesmal weißt du, was es wirklich ist.
wir sind da.
denn du bist frei, frei, frei im raum der alles ist, der keine grenzen kennt, keine zeit, kein oben, kein unten, kein falsch, kein richtig, kein nah, kein fern, der einfach ist. du siehst die sterne, milliarden, wer hat sie geschaffen, was war vor ihnen was wird nach ihnen sein? du siehst die sonne, du hast sie jeden tag gesehen, aber jetzt siehst du sieh als einen der sterne, mehr nicht, nicht weniger, du beginnst zu begreifen, aber wir haben noch einen langen weg.
die reise geht weiter, schneller ohne dass du es merkst, vor dir der mond, größer werdend, mächtig, doch schon vorbei, schneller, schon siehst du ihn nicht mehr. es kommen größere planeten, so schnell, du tauchst einfach durch sie hindurch, wirst immer noch schneller, nie hat sie jemand vor dir so gesehen, aber sie sind doch nur blitze in deiner wahrnehmung, so kurz, sind sie geschehen? noch immer wirst du schneller, lässt alles hinter dir, planeten, galaxien, es sind so viele, alles wird kleiner, immer kleiner wie die lichter deiner stadt, doch es kommen keine anderen lichter mehr, alles ist nur noch ein kleiner heller punkt doch du hältst nicht an, fliegst weiter, weiter.
der helle punkt ist weg, es ist schwarz um dich, so schwarz, dunkel, es ist eine wand, die dich bedrängt, einengt, doch jetzt weißt du es besser, du weißt es, es ist keine enge, es ist der raum in dem alles ist, der keine grenze kennt.
und du schließt die augen, siehst das schwarz, das dunkel, das du immer siehst wenn du sie schließt, aber diesmal weißt du, was es wirklich ist.
wir sind da.
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cats, 02:25h
Eine Gruppe Kolleginnen und Freundinnen, waren wir unterwegs zu einem Club hier in der Stadt. 'Girls on top' nannte sich das Event, bis Mitternacht nur Einlass für Frauen und Mädels, eine Flasche Prosecco für jede gratis dabei. Dazu free haircut, Stilberatung, Massage und als Highlight ein Stripper. House und Funk waren als Musik angekündigt. Der 'Club' ist die alte Jazztonne, die unter der Ruine des Kurländer Palais liegt. Hätte man etwas mehr daraus machen wollen, wäre der Club ein echtes Kleinod geworden. Da das Palais aber ab diesem Jahr restauriert werden soll, erinnert es eher an ein Provisorium. Unebener Boden, über den man Filzteppich geklebt hat, zugig wie nur was, Holzbänke als Sitzgelegenheit um die Tanzfläche herum.
Stilberatung und Haarschnitt fanden praktisch nicht statt, stattdessen lungerten die Ladys mit der Schere und offensichtlich einige ihrer Freundinnen/ Bekannten um einen Laptop herum, auf dem man sich verschiedene Haarschnitte anschauen und damit seine perfekte Frisur finden sollte. Interessierte wurden ignoriert. Das einzig Funktionierende war die Massage; eine Praxis, die mit Massagestühlen auch in unserer Firma präsent ist und Akupunkt-Massagen anbietet. Sehr genial, diese Sache, aber ich nehme sie dann doch in ruhigerem Umfeld wahr. Der Stripper kam um kurz vor Mitternacht. Ein blondierter Waschbrettbauch auf einsfünfundfünfzig (lachlach), angetan mit einer amerikanischen Polizeiuniform. Klischee, ich komme. ;o) Alles schon mal gesehen, und alles auch schon mal besser präsentiert worden.
Als unsere Clique für einen kurzen Moment die Sitzecke verließ, die Gläser und Flaschen auf den Tischen belassend, machte sich eine Truppe von 5 Zicken breit, anders kann ich diesen Haufen nicht benennen. Unser Hinweis, daß wir da sitzen, auch unsere Getränke da noch stehen würden, wurde ignoriert. Genauso wie wir alle, die plötzlich keine Plätze mehr hatten und etwas merkwürdig in dem Laden rumstanden. Darauf hin begann eine Art blöder Zickenterror, in dem jede Gruppe versucht hat, die andere zu vergraulen, zu verdrängen.
Solcherlei Kindergarten verdirbt mir die Laune an einem netten Abend, der mit coolen Leuten und guten Gesprächen begonnen hatte. Wir verließen den Event kurz nach Mitternacht, auf der Suche nach angenehmeren Zeitgenossen.
Stilberatung und Haarschnitt fanden praktisch nicht statt, stattdessen lungerten die Ladys mit der Schere und offensichtlich einige ihrer Freundinnen/ Bekannten um einen Laptop herum, auf dem man sich verschiedene Haarschnitte anschauen und damit seine perfekte Frisur finden sollte. Interessierte wurden ignoriert. Das einzig Funktionierende war die Massage; eine Praxis, die mit Massagestühlen auch in unserer Firma präsent ist und Akupunkt-Massagen anbietet. Sehr genial, diese Sache, aber ich nehme sie dann doch in ruhigerem Umfeld wahr. Der Stripper kam um kurz vor Mitternacht. Ein blondierter Waschbrettbauch auf einsfünfundfünfzig (lachlach), angetan mit einer amerikanischen Polizeiuniform. Klischee, ich komme. ;o) Alles schon mal gesehen, und alles auch schon mal besser präsentiert worden.
Als unsere Clique für einen kurzen Moment die Sitzecke verließ, die Gläser und Flaschen auf den Tischen belassend, machte sich eine Truppe von 5 Zicken breit, anders kann ich diesen Haufen nicht benennen. Unser Hinweis, daß wir da sitzen, auch unsere Getränke da noch stehen würden, wurde ignoriert. Genauso wie wir alle, die plötzlich keine Plätze mehr hatten und etwas merkwürdig in dem Laden rumstanden. Darauf hin begann eine Art blöder Zickenterror, in dem jede Gruppe versucht hat, die andere zu vergraulen, zu verdrängen.
Solcherlei Kindergarten verdirbt mir die Laune an einem netten Abend, der mit coolen Leuten und guten Gesprächen begonnen hatte. Wir verließen den Event kurz nach Mitternacht, auf der Suche nach angenehmeren Zeitgenossen.
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ohne mich, 01:40h
Stundenlange Unterhaltungen – Gespräche nur für mich, keine Wiederworte nur beiläufige Zustimmung
Ein guter Freund immer für mich da, bedingungslose Liebe fast, nur kleine Streitereien –schnell beigelegt, nie etwas ernstes, egal was passierte – er hat mich immer Verstanden, alles verziehen solange ich nur für ihn ebenso da war, wie er für mich.
So viel gemeinsame Zeit, geprägt durch meine Stimmung – er wusste immer genau wie es mir ging, als hätte er ahnen können wie mein Tag war, wie ich mich fühlte..
Über alles reden – keine Konsequenz – jeder Gedanke geäußert, nie etwas falsches gesagt.
Niemanden jemals verletzt – auch ohne Worte einfach verstanden
Ich sehne mich zurück – je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir klar wie viele Fehler vermeidbar gewesen wären – dennoch niemals ein Wort darüber, keine Enttäuschungen – beim nächsten Mal einfach wieder eine tolle Zeit, sie genießen, sich wohlfühlen, fallen lassen, leben.
Hier komme ich mir eingesperrt vor – wie in einem Käfig, aber was kann ich tun, keine Möglichkeit zu entkommen – kein Weg führt nach draußen so scheint es..
Und was wäre dann – wohin sollte ich laufen – wen würde ich treffen – geht es mir besser?
Eins steht fest – ich muss wieder laufen! ..Morgen!
Jahrelang vielleicht der beste Freund – habe ich ihn verraten, wie geht es ihm – viele Fragen, ohne Antwort..
Eine dumme Entscheidung, einmal getroffen und unwiderruflich steht sie nun wie eine Mauer, niemand kann etwas ändern.
Aber ich weiß es geht ihm gut – ich hoffe es..
Ein guter Freund immer für mich da, bedingungslose Liebe fast, nur kleine Streitereien –schnell beigelegt, nie etwas ernstes, egal was passierte – er hat mich immer Verstanden, alles verziehen solange ich nur für ihn ebenso da war, wie er für mich.
So viel gemeinsame Zeit, geprägt durch meine Stimmung – er wusste immer genau wie es mir ging, als hätte er ahnen können wie mein Tag war, wie ich mich fühlte..
Über alles reden – keine Konsequenz – jeder Gedanke geäußert, nie etwas falsches gesagt.
Niemanden jemals verletzt – auch ohne Worte einfach verstanden
Ich sehne mich zurück – je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir klar wie viele Fehler vermeidbar gewesen wären – dennoch niemals ein Wort darüber, keine Enttäuschungen – beim nächsten Mal einfach wieder eine tolle Zeit, sie genießen, sich wohlfühlen, fallen lassen, leben.
Hier komme ich mir eingesperrt vor – wie in einem Käfig, aber was kann ich tun, keine Möglichkeit zu entkommen – kein Weg führt nach draußen so scheint es..
Und was wäre dann – wohin sollte ich laufen – wen würde ich treffen – geht es mir besser?
Eins steht fest – ich muss wieder laufen! ..Morgen!
Jahrelang vielleicht der beste Freund – habe ich ihn verraten, wie geht es ihm – viele Fragen, ohne Antwort..
Eine dumme Entscheidung, einmal getroffen und unwiderruflich steht sie nun wie eine Mauer, niemand kann etwas ändern.
Aber ich weiß es geht ihm gut – ich hoffe es..
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sic transit...
gracian, 01:39h
Nach zwei Tannenzäpfle angeschlagen "mal lieber" heimgehen. Wohin soll das noch führen?
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Türsteher
modeste, 01:24h
„Wenn da so ein Gorilla steht, habe ich schon keine Lust mehr auf den Laden.“, sagt er, und ich überlege kurz, wo der gute Junge dann eigentlich ausgeht. „Darf ich mal – ja – es geht schon.“, tönt es hinter mir, wo gerade ganz Berlin versucht, beim selben Japaner Sushi zu essen. Ich rühre in meiner Reisschüssel und höre mir die Türsteheranekdoten an, die in einer Stadt, in der die meisten Türsteher Staffage sind, weil ein Club nun einmal einen Türsteher braucht, nur erfunden sein können. Die paar unerfundenen Stories kenne ich schon. Die gute Bekannte, die der Türsteher eines bekannten Clubs in Mitte einmal abgewiesen hat wegen Übergewicht, hat verständlicherweise nicht nur mir ihr Leid geklagt. Auch der Bruder meines Begleiters hat echte Probleme im Nachtleben, weil der Bekleidungskodex in einem der Mathematik gewidmeten Institut doch ein anderer ist als der, der vor unakademischen Türstehern Bestand hat, und der Bruder offenbar nur eine Kluft besitzt.
„Eigentlich sollten Türsteher doch bloß eine Sortierungsfunktion haben, wenn überhaupt.“, meine ich. „Wieso können die nicht einfach jeden reinlassen?“, fragt mein Begleiter. Ich weise auf die begrenzte Platzkapazität der Räumlichkeiten hin, und auf die Tatsache, dass man mit BMW-fahrenden Bankangestellten und ihren Tussis so schrecklich ungern feiert. Ich gehe ja auch nicht ins Felix. Und dass die Brandenburger Dorfjugend einen immer wieder mit der schmerzlichen Tatsache konfrontiert, dass diese Stadt ein Ort ohne erträgliches Umland ist, in deren Marktflecken sich seit Jahrhunderten das selbe Genmaterial mit sehr mäßigem Erfolg reproduziert.
„Hattest du mit Türstehern schon mal Probleme?“, frage ich. „Nein.“, sagt mein Begleiter. Oder ja. Doch. Allerdings mehr privat.
In seiner früheren Jugend hat mein Begleiter einmal eine Freundin besessen, deren Neigung zu schwer bemuskelten Männern mit meinem Begleiter auch in seiner Blütezeit nur wenig vereinbar war. Er liebte sie von Herzen, sie liebte ihn bis auf die Sache mit den Muskeln, und schließlich zogen erste Wölkchen auf am klaren Blau der Liebe. Sie müsse mehr alleine sein, sagte die Freundin. Der Begleiter akzeptierte, sah die Freundin nur noch seltener, und vor allem übernachtete er nicht mehr bei ihr, denn dies hätte mehr Nähe bedeutet, als sie ertragen hätte, bedeutete sie ihm. Er kam also zur Freundin, man verbrachte einige Stunden miteinander und schließlich, zwischen vier und fünf am Morgen, scheuchte sie ihn davon, um alleine zu sein.
Mit dem Alleinsein war es aber so eine Sache, die sich schließlich auch bis zu ihm herumsprach. Sie teile, so wurde ihm zugetragen, ihre kontemplative Einsamkeit offenbar mit einem Mann, einem Mann mit sehr vielen Muskeln, der Türsteher eines damals sehr angesagten Clubs in der Stadt war, aus der mein Begleiter stammt. Mein Begleiter hatte damals offenbar noch nicht viel Erfahrung mit Frauen und noch weniger mit Muskeln. Eines Nachts kam er also wieder zurück zur Freundin, und siehe da: Sie war tatsächlich nicht allein.
„Und dann?“ frage ich ihn. „Naja, ich habe tierisch eingesteckt und war nie wieder in dem Laden.“, er zuckt mit den Schultern. „Wie dem auch sei – ich halte nichts von Türstehern.“
Und wir essen weiter.
„Eigentlich sollten Türsteher doch bloß eine Sortierungsfunktion haben, wenn überhaupt.“, meine ich. „Wieso können die nicht einfach jeden reinlassen?“, fragt mein Begleiter. Ich weise auf die begrenzte Platzkapazität der Räumlichkeiten hin, und auf die Tatsache, dass man mit BMW-fahrenden Bankangestellten und ihren Tussis so schrecklich ungern feiert. Ich gehe ja auch nicht ins Felix. Und dass die Brandenburger Dorfjugend einen immer wieder mit der schmerzlichen Tatsache konfrontiert, dass diese Stadt ein Ort ohne erträgliches Umland ist, in deren Marktflecken sich seit Jahrhunderten das selbe Genmaterial mit sehr mäßigem Erfolg reproduziert.
„Hattest du mit Türstehern schon mal Probleme?“, frage ich. „Nein.“, sagt mein Begleiter. Oder ja. Doch. Allerdings mehr privat.
In seiner früheren Jugend hat mein Begleiter einmal eine Freundin besessen, deren Neigung zu schwer bemuskelten Männern mit meinem Begleiter auch in seiner Blütezeit nur wenig vereinbar war. Er liebte sie von Herzen, sie liebte ihn bis auf die Sache mit den Muskeln, und schließlich zogen erste Wölkchen auf am klaren Blau der Liebe. Sie müsse mehr alleine sein, sagte die Freundin. Der Begleiter akzeptierte, sah die Freundin nur noch seltener, und vor allem übernachtete er nicht mehr bei ihr, denn dies hätte mehr Nähe bedeutet, als sie ertragen hätte, bedeutete sie ihm. Er kam also zur Freundin, man verbrachte einige Stunden miteinander und schließlich, zwischen vier und fünf am Morgen, scheuchte sie ihn davon, um alleine zu sein.
Mit dem Alleinsein war es aber so eine Sache, die sich schließlich auch bis zu ihm herumsprach. Sie teile, so wurde ihm zugetragen, ihre kontemplative Einsamkeit offenbar mit einem Mann, einem Mann mit sehr vielen Muskeln, der Türsteher eines damals sehr angesagten Clubs in der Stadt war, aus der mein Begleiter stammt. Mein Begleiter hatte damals offenbar noch nicht viel Erfahrung mit Frauen und noch weniger mit Muskeln. Eines Nachts kam er also wieder zurück zur Freundin, und siehe da: Sie war tatsächlich nicht allein.
„Und dann?“ frage ich ihn. „Naja, ich habe tierisch eingesteckt und war nie wieder in dem Laden.“, er zuckt mit den Schultern. „Wie dem auch sei – ich halte nichts von Türstehern.“
Und wir essen weiter.
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Nacht ...
c0t0d0s0, 01:18h
Nacht ist ein seltsam belegter Begriff. Insbesondere, wenn dieser mit Reisen in Verbindung gebracht wird. Nachtflug, Nachtzug. Wenn man die Augen schliesst, sieht man Lichter in der Ferne vorbeiziehen, das leise Rattern. Oder auch das stille Blinken zwischen Sternen mit denen ein Flugzeug nachts über den Himmel zieht.
In Filmen ist eine Fahrt durch die Nacht immer eine Reise ins Bessere. Die Reise zu einem Menschen. Eine Reise in den Tag, in einen Aufbruch.
In Wahrheit ist es wohl nur die Steigerung des Gehetzten, nur keine Minute des Tages verschwenden. Nichts wird besser, nur schneller, nur anderswo, nur einsamer.
In Filmen ist eine Fahrt durch die Nacht immer eine Reise ins Bessere. Die Reise zu einem Menschen. Eine Reise in den Tag, in einen Aufbruch.
In Wahrheit ist es wohl nur die Steigerung des Gehetzten, nur keine Minute des Tages verschwenden. Nichts wird besser, nur schneller, nur anderswo, nur einsamer.
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