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DIE NACHT VON Samstag, 19. März 2005
Und plötzlich ist es wieder kalt
donalphons, 00:58h
Das liegt an dem verdammten Nieselregen, der sich überall festsetzt, auf der Haut, in den Kleidern, auf den Strassen. Die Luft riecht nach November, es ist die Fortsetzung des Winters mit anderen Mitteln. Wer an das erste Frühlingswochenende gedacht hatte, an Springbreak, wird sich getäuscht haben. Das ist noch mal eine Nacht für die Einsamkeit, für halbleere Kneipen, für Tee und den langen, kalten Weg heim in die Wohnungen, die auch nicht wirklich warm sind.
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angepasst sein?
logi-cal, 00:12h
ist das nicht ein graus? ok, um das nicht-angepasst-sein-willens steht es ebenso. man sagt mir nach, sagt man doch so, ich sei renitent. alles ansichtssache, wenn nicht gleich es zur glaubensfrage wird. leichthin würde ich sagen: ich kann damit leben. aber, will ich das? jaaaaa ....
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Zwei junge Mädchen tanzen Tango
donalphons, 02:17h
mitten in der Nacht, in meiner Wohnung, aber wahrscheinlich ist es kein Tango, sondern etwas aus einem fremden Kulturkreis. Irgendwann in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts hat man sie in Jade geschnitzt und auf einen Vertiko aufgebracht, eine Mischung aus europäischen Design und fernöstlicher Optik, da kam viel gutes aus beiden Welten zusammen, und dann ging es auf den weiten Weg von China nach Berlin. Wo vor langer Zeit jemand keine Freude mehr an den tanzenden Mädchen hatte, wo sie verkauft und eingemottet wurden, bis ich gestern zufällig vorbei kam, sie sah und kurzerhand erworben habe; auch, um dem banalen Grau des Tages, den hässlichen Statisten der Stadt die dunkle, exotische Pracht und diese delikaten Mädchen entgegen zu setzen.
Und so tanzen sie jetzt in tiefer Nacht neben meinem Bett, grazil und geschwungen, träumen vielleicht von Lotusblüten, im Licht der Kerzen schimmert der dicke, schwarze, alte Lack wie ein Konzertflügel, und die kalten Steingesichter glänzen in stiller Pracht. Man sagt, diese Stücke sind sehr selten; zumal sie nicht mehr hergetellt werden; der Kolonial-Stil, dieser röhrende Hirsch junger Familien verlangt raues Holz und grobe Schnitzereien, keine 12 Schichten Lack, die das Holz völlig verschwinden lassen. Ich kenne auch nur ein ähnliches Exemplar, das in München abendliche Besucher sprachlos werden lässt. Denn erst in der Nacht, wenn das Licht nicht mehr zu grell ist, entfalten sie ihre ferne Schönheit.
Und so tanzen sie jetzt in tiefer Nacht neben meinem Bett, grazil und geschwungen, träumen vielleicht von Lotusblüten, im Licht der Kerzen schimmert der dicke, schwarze, alte Lack wie ein Konzertflügel, und die kalten Steingesichter glänzen in stiller Pracht. Man sagt, diese Stücke sind sehr selten; zumal sie nicht mehr hergetellt werden; der Kolonial-Stil, dieser röhrende Hirsch junger Familien verlangt raues Holz und grobe Schnitzereien, keine 12 Schichten Lack, die das Holz völlig verschwinden lassen. Ich kenne auch nur ein ähnliches Exemplar, das in München abendliche Besucher sprachlos werden lässt. Denn erst in der Nacht, wenn das Licht nicht mehr zu grell ist, entfalten sie ihre ferne Schönheit.
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