... newer stories
DIE NACHT VON Dienstag, 5. April 2005
Cabrio bei Nacht
referral, 01:14h
Wir waren zu spät in Miami gelandet. Unser Tage zuvor in Atlanta reservierter Wagen war mittlerweile schon vergeben. Wir mussten mit einem Ersatzwagen vorlieb nehmen. Beim Einladen des Rollstuhls, ich war mit einem Rollstuhlfahrer unterwegs, bekam ich das Ding fast nicht in den Kofferraum, was mich verwunderte, hatten wir doch in Atlanta auch einen Chrysler LeBaron. Mein Reisekompagnon hatte mein Gefluche beim Einpacken gehört und wollte wissen, was los sei.
"Ich krieg den Scheissstuhl nicht in den Kofferraum."
"Das liegt daran, dass da noch für das Verdeck Platz sein muss."
Da sah ich es. Wir hatten ein Cabrio. Ich war noch nie in einem Cabrio gefahren und jetzt hatten wir eins für die komplette nächste Woche.
Ich habe den Rollstuhl doch noch irgendwie untergebracht (mit den Rädern auf dem Rücksitz) und wir fuhren los. Miami ist keine sonderlich schöne Stadt, aber in dieser Nacht habe ich sie geliebt. Von unten kam die warme Luft der Heizung, über mir die Sterne, um mich der typische Geruch amerikanischer Großstädte, vermischt mit der salzigen Luft des Ozeans. Im Radio lief Salsamusik. Wir fuhren stundenlang durch die Gegend um ein Hotel zu finden, aber eigentlich waren wir gar nicht auf der Suche.
Letztendlich fuhren wir in Richtung Key West. Um kurz vor zwei hielten wir an einer Pension auf einer kleinen Insel der Keys. Eines der drei Zimmer war noch frei und die 70-jährige Dame des Hauses ließ es sich nicht nehmen uns noch dem Pelikan vorzustellen, der den Garten als sein Zuhause auserkoren hatte. Wir sollten uns von ihm nicht stören lassen.
Ich habe mir in dieser Woche damals übrigens genau wie gestern die Rübe verbrannt. In manchen Dingen bin ich anscheinend nicht lernfähig.
"Ich krieg den Scheissstuhl nicht in den Kofferraum."
"Das liegt daran, dass da noch für das Verdeck Platz sein muss."
Da sah ich es. Wir hatten ein Cabrio. Ich war noch nie in einem Cabrio gefahren und jetzt hatten wir eins für die komplette nächste Woche.
Ich habe den Rollstuhl doch noch irgendwie untergebracht (mit den Rädern auf dem Rücksitz) und wir fuhren los. Miami ist keine sonderlich schöne Stadt, aber in dieser Nacht habe ich sie geliebt. Von unten kam die warme Luft der Heizung, über mir die Sterne, um mich der typische Geruch amerikanischer Großstädte, vermischt mit der salzigen Luft des Ozeans. Im Radio lief Salsamusik. Wir fuhren stundenlang durch die Gegend um ein Hotel zu finden, aber eigentlich waren wir gar nicht auf der Suche.
Letztendlich fuhren wir in Richtung Key West. Um kurz vor zwei hielten wir an einer Pension auf einer kleinen Insel der Keys. Eines der drei Zimmer war noch frei und die 70-jährige Dame des Hauses ließ es sich nicht nehmen uns noch dem Pelikan vorzustellen, der den Garten als sein Zuhause auserkoren hatte. Wir sollten uns von ihm nicht stören lassen.
Ich habe mir in dieser Woche damals übrigens genau wie gestern die Rübe verbrannt. In manchen Dingen bin ich anscheinend nicht lernfähig.
... link (0 Kommentare) ... comment
Schlafstörung
donalphons, 00:49h
Es ist nichts. Kein Brummen, kein Grundrauschen, kein klirrendes Glas, kein Auto oder Flugzeug. Hier fährt keiner vorbei, es gibt keine Hools und keine Lokale, keinen Flughafen und die einzige Strasse führt in ein Naherholungsgebiet, wo nachts niemand ist, noch nicht mal Päärchen beim sex, weil es dafür noch zu kalt ist. Es ist vollkommen still, und diese Stille, diese ungewohnte Abwesenheit von Geräuschen dröhnt mir im Ohr. Volle Kanne.
Erst wenn drüben über der Donau, in 4 Kilometer Entfernung, ein Zug vorbeirumpelt, den ich durch den Äther brilliant scharf und ungestört wahrnehme, kann ich vielleicht einschlafen.
Erst wenn drüben über der Donau, in 4 Kilometer Entfernung, ein Zug vorbeirumpelt, den ich durch den Äther brilliant scharf und ungestört wahrnehme, kann ich vielleicht einschlafen.
... link (1 Kommentar) ... comment
Also
ma.y, 00:25h
Untertitel: eine kleine Gute-Nacht-Geschichte
Es war einmal eine kleine Dame, die schlief den ganzen Abend wunderbar. Zur Geisterstunde jedoch begann sie sich zu räckeln und zu dehnen. Ein innerer Drang zwang sie sich lautstark zu äußern. Als niemand auf ihr Rufen antwortete, fühlte sich die kleine Dame allein und verlassen. Niemand war da um sie zu trösten. Sie regte sich furchtbar auf! Die Mama der kleinen Dame hatte ein Einsehen und legt sich neben sie, schließlich war es ja auch schon spät. Der Papa folgte wenig später, alle drei wünschten sich "gute Nacht". Doch die kleine Dame hatte das Drama der Mißachtung noch nicht verwunden und strafte nun ihre Mama. Die kleine warf sich hin und her, schimpfte, schlug wild um sich und weinte von Zeit zu Zeit. Die Mama versuchte ihr Möglichstes, die kleine Dame von ihrem Wohlwollen und ihrer beider Müdigkeit zu überzeugen - vergebens. Der Herr Papa hatte von all dem nichts mitbekommen, er schlief friedlich. Nach zwei Stunden jedoch weckte die Mama den Papa und sagte zu ihm, er solle doch seiner Tochter mal erzählen, wie schön es ist zu schlafen. Er legte den Arm um die kleine Dame und sprach "Also, ..." Schon war er wieder eingeschlafen. Eindrucksvoller und beispielhafter konnte eine solche Aufforderung nicht sein ..., doch die kleine Dame verstand die Pointe nicht.
Nach weiteren 30 Minuten schimpfen und um sich schlagen fand die kleine Dame dann aber doch den Weg ins Klinkerklunkerland. Sie war wohl wieder mit der Welt versöhnt.
Ende gut, alles gut.
Es war einmal eine kleine Dame, die schlief den ganzen Abend wunderbar. Zur Geisterstunde jedoch begann sie sich zu räckeln und zu dehnen. Ein innerer Drang zwang sie sich lautstark zu äußern. Als niemand auf ihr Rufen antwortete, fühlte sich die kleine Dame allein und verlassen. Niemand war da um sie zu trösten. Sie regte sich furchtbar auf! Die Mama der kleinen Dame hatte ein Einsehen und legt sich neben sie, schließlich war es ja auch schon spät. Der Papa folgte wenig später, alle drei wünschten sich "gute Nacht". Doch die kleine Dame hatte das Drama der Mißachtung noch nicht verwunden und strafte nun ihre Mama. Die kleine warf sich hin und her, schimpfte, schlug wild um sich und weinte von Zeit zu Zeit. Die Mama versuchte ihr Möglichstes, die kleine Dame von ihrem Wohlwollen und ihrer beider Müdigkeit zu überzeugen - vergebens. Der Herr Papa hatte von all dem nichts mitbekommen, er schlief friedlich. Nach zwei Stunden jedoch weckte die Mama den Papa und sagte zu ihm, er solle doch seiner Tochter mal erzählen, wie schön es ist zu schlafen. Er legte den Arm um die kleine Dame und sprach "Also, ..." Schon war er wieder eingeschlafen. Eindrucksvoller und beispielhafter konnte eine solche Aufforderung nicht sein ..., doch die kleine Dame verstand die Pointe nicht.
Nach weiteren 30 Minuten schimpfen und um sich schlagen fand die kleine Dame dann aber doch den Weg ins Klinkerklunkerland. Sie war wohl wieder mit der Welt versöhnt.
Ende gut, alles gut.
... link (1 Kommentar) ... comment
... older stories