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DIE NACHT VON Montag, 5. September 2005
Die letzte Nacht bricht an.
unreal, 00:15h
Und was kommt dann?
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Das Leben als Variabel...
unreal, 04:53h
... und kein Tag wie der andere:
Gestern noch war eigentlich alles bestens. Also im Rahmen zwar, aber dennoch: erst hatte ich eine Menge Spass, dann eine Menge zu lachen :-)
Und heute? Heute eröffnet mir eine nahe stehende Freundin, dass sie sich umbringen will. Sie sagt das nicht, aber der Todeswunsch ist überdeutlich in ihren Worten zu hören. Warum? Weil sie verlassen wurde. Von wem? Von jemandem, der sie vergewaltigte. Ich befürchte, dass sie genau das tun wird und genau so, dass ich nichts dagegen machen können werde. Für mein Gewissen. Als ob das wirklich beruhigt. 17 Jahre und schon am Ende.
Dann eröffnet mir einer meiner besten Freunde sehr direkt, dass seine Freundin ihm geraten hat, sie zu verlassen. Warum? Hirntumor. Vor einer Woche habe ich mit ihr auf einem Sofa gesessen und gelacht, Montag beginnt die Chemo. Chancen? Ungewiss.
Heute ist Sonntag. Der letzte Tag eines Jahres, das nicht hätte sein dürfen. Irgendwie ein krönender Abschluss.
Und so köchel ich weiter vor mich hin, schön auf kleiner Flamme, seh all das Leid und kann nichts tun. Verdammt zur Hilflosigkeit. Verdammt zum Zuschauen. Verdammt zum selber besser dran sein. Verdiene nicht ich sowas? Warum erwischt es immer die Menschen, denen man es am wenigsten wünscht? Nicht, dass ich irgendwem wünsche, sterben zu müssen oder zu wollen. Nicht, dass ich ein Problem mit dem Ende der biologischen Existenz habe. Aber muss es hier, jetzt und so sein?
Eigentlich sollte ich mal nach New Orleans schauen. Das ist wenigstens schön weit weg und ich kann unpersönlich betroffen sein. Mich über unglaubliche Geschehnisse aufregen und dabei verdrängen, wie das Leben hier vor meiner Türe so herrlich abkackt.
Hab' da mal einen schönen Spruch gehört: Was brauche ich Sex wo mich doch das Leben jeden Tag fickt!
Sorry for my french ;-)
Gestern noch war eigentlich alles bestens. Also im Rahmen zwar, aber dennoch: erst hatte ich eine Menge Spass, dann eine Menge zu lachen :-)
Und heute? Heute eröffnet mir eine nahe stehende Freundin, dass sie sich umbringen will. Sie sagt das nicht, aber der Todeswunsch ist überdeutlich in ihren Worten zu hören. Warum? Weil sie verlassen wurde. Von wem? Von jemandem, der sie vergewaltigte. Ich befürchte, dass sie genau das tun wird und genau so, dass ich nichts dagegen machen können werde. Für mein Gewissen. Als ob das wirklich beruhigt. 17 Jahre und schon am Ende.
Dann eröffnet mir einer meiner besten Freunde sehr direkt, dass seine Freundin ihm geraten hat, sie zu verlassen. Warum? Hirntumor. Vor einer Woche habe ich mit ihr auf einem Sofa gesessen und gelacht, Montag beginnt die Chemo. Chancen? Ungewiss.
Heute ist Sonntag. Der letzte Tag eines Jahres, das nicht hätte sein dürfen. Irgendwie ein krönender Abschluss.
Und so köchel ich weiter vor mich hin, schön auf kleiner Flamme, seh all das Leid und kann nichts tun. Verdammt zur Hilflosigkeit. Verdammt zum Zuschauen. Verdammt zum selber besser dran sein. Verdiene nicht ich sowas? Warum erwischt es immer die Menschen, denen man es am wenigsten wünscht? Nicht, dass ich irgendwem wünsche, sterben zu müssen oder zu wollen. Nicht, dass ich ein Problem mit dem Ende der biologischen Existenz habe. Aber muss es hier, jetzt und so sein?
Eigentlich sollte ich mal nach New Orleans schauen. Das ist wenigstens schön weit weg und ich kann unpersönlich betroffen sein. Mich über unglaubliche Geschehnisse aufregen und dabei verdrängen, wie das Leben hier vor meiner Türe so herrlich abkackt.
Hab' da mal einen schönen Spruch gehört: Was brauche ich Sex wo mich doch das Leben jeden Tag fickt!
Sorry for my french ;-)
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i canīt get no sleep
DIE NACHT VON Donnerstag, 1. September 2005
Es sind zwei Kilometer zum Fluss
donalphons, 06:49h
und dann nochmal ein paar hundert Meter bis zur Bahnlinie, dazwischen liegt die gesamte Altstadt, aber man hört das Rattern des Zuges in allen Details. Es ist still, so unheimlich still, als würde hier kein Mensch mehr leben, und die Laternen sinnlos leuchten.

Also hinunter, hinaus auf die Strassen und Gassen, die hier tatsächlich noch so heissen, Luftgasse und Lebzeltergasse, entlang an dunklen Häuserfronten. Ab und zu ist doch noch Licht, es sind die Frühaufsteher, die in die Schicht müssen, und in zwei, drei Zimmern flackert auch noch das Blau der Bildschirme.
Aber alles scheint dennoch leblos zu sein, die Verkäuferin in der Bäckerei sieht aus wie eine Tote im Neonlicht, und ruhelos führt der Weg vorbei am mächtigen Dom, viel zu gross für diese Stadt, ein Zeichen des Wahnsinns des Erbauers. Eine Viertel Szunde in der nacht, kein mensch, kein Auto auf der Strasse. Dann vorbei am Chor hinauf in Richtung des Stadtpalastes, am Himmel die Mondsichel, dünn, verhungert, bösartig.
Neumond. All die schwarzen gedanken, die Schlaflosigkeit. Das ist alles. Neumond macht mich krank. In zwei Wochen ist alles wieder gut.

Also hinunter, hinaus auf die Strassen und Gassen, die hier tatsächlich noch so heissen, Luftgasse und Lebzeltergasse, entlang an dunklen Häuserfronten. Ab und zu ist doch noch Licht, es sind die Frühaufsteher, die in die Schicht müssen, und in zwei, drei Zimmern flackert auch noch das Blau der Bildschirme.
Aber alles scheint dennoch leblos zu sein, die Verkäuferin in der Bäckerei sieht aus wie eine Tote im Neonlicht, und ruhelos führt der Weg vorbei am mächtigen Dom, viel zu gross für diese Stadt, ein Zeichen des Wahnsinns des Erbauers. Eine Viertel Szunde in der nacht, kein mensch, kein Auto auf der Strasse. Dann vorbei am Chor hinauf in Richtung des Stadtpalastes, am Himmel die Mondsichel, dünn, verhungert, bösartig.
Neumond. All die schwarzen gedanken, die Schlaflosigkeit. Das ist alles. Neumond macht mich krank. In zwei Wochen ist alles wieder gut.
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i canīt get no sleep
DIE NACHT VON Montag, 29. August 2005
Hinter dem Horizont aber erzeuge ich Sturm
titania carthaga, 01:56h
Die Nächte sind klarer als der Tag. In ihr werden Dinge offenbar, die der Tag verdeckt. Die Tode reihen sich aneinander und werfen den auf den Boden zurück, der über den Tag die Haftung verloren hat. Ein Spiegel, der einem unweigerlich vors Gesicht gehalten wird in Anbetracht der Tatsache, dass manche Tode willentlich herbeigeführt werden - ob die kleinen oder die ganz großen, mächtigen. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie einen kleinen Teil der eigenen Seele mit ins Grab reißen. Ein Vakuum dort, wo einst etwas war und von dem man nicht weiß, wie es aufzufüllen ist. Ohnmachtsgefühle angesichts der unausweichbaren Entgültigkeit, die sich aufbäumen und wehren wollen - doch gegen was, wenn 'nichts' mehr da ist, wogegen ein Auflehnen sich lohnte?
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Meer..
ohne mich, 00:26h
Abends am Meer - kaum Menschen unterwegs, rauschende Wellen - ein paar kite surfer die ihre Drachen durch den Wind gleiten lassen.
Es ist ruhig, ich bin nicht alleine und doch fühle ich mich fast so - niemand da dessen sprache ich mächtig wäre - niemand der etwas wissen möchte.. Und doch eine Unterhaltung, etwas später, eine gemeinsame Sprache gefunden.
Dann geht die Sonne unter - der Himmel färbt sich orange - rot es wirkt wie im Märchen. Rauschende Wellen - Spritzendes Wasser - mehr ist nicht zu hören. Zwischendurch das Klimpern der Segelbote, wie eine Unterbrechung der Stille die doch eigentlich gar keine ist.
Ein roter Feuerball - vollkommen verschluckt von den Wellen mit ihren weißen Schaumkronen..
Es wird dunkel um uns - es scheint niemanden zu stören - geht es doch mit unvermindeter Geschwindigkeit den Strand entlang. Auf der Promenade des Ortes durchschneiden am Horizont Lichter die Dunkelheit, das ist unser Ziel - Weg von dieser angenehmen Ruhe.
Noch sind wir aber lange nicht da, sie kommen näher - langsam aber sicher, bunte Lampen - kleine Feuer in den Dünen - Lichter in den Häusern.
Eigentlich Kilometer entfernt machen sie nachdenklich - wieso zieht es uns immer dorthin.
Suchen wir wärme licht geborgenheit oder ist es einfach der Wunsch nicht alleine zurückzubleiben?
Ist man nicht oft genug mittendrin, aber doch nicht dabei - manchmal scheint mir gerade das zu fehlen..
Wunderschön - doch viel zu kurz!
Es ist ruhig, ich bin nicht alleine und doch fühle ich mich fast so - niemand da dessen sprache ich mächtig wäre - niemand der etwas wissen möchte.. Und doch eine Unterhaltung, etwas später, eine gemeinsame Sprache gefunden.
Dann geht die Sonne unter - der Himmel färbt sich orange - rot es wirkt wie im Märchen. Rauschende Wellen - Spritzendes Wasser - mehr ist nicht zu hören. Zwischendurch das Klimpern der Segelbote, wie eine Unterbrechung der Stille die doch eigentlich gar keine ist.
Ein roter Feuerball - vollkommen verschluckt von den Wellen mit ihren weißen Schaumkronen..
Es wird dunkel um uns - es scheint niemanden zu stören - geht es doch mit unvermindeter Geschwindigkeit den Strand entlang. Auf der Promenade des Ortes durchschneiden am Horizont Lichter die Dunkelheit, das ist unser Ziel - Weg von dieser angenehmen Ruhe.
Noch sind wir aber lange nicht da, sie kommen näher - langsam aber sicher, bunte Lampen - kleine Feuer in den Dünen - Lichter in den Häusern.
Eigentlich Kilometer entfernt machen sie nachdenklich - wieso zieht es uns immer dorthin.
Suchen wir wärme licht geborgenheit oder ist es einfach der Wunsch nicht alleine zurückzubleiben?
Ist man nicht oft genug mittendrin, aber doch nicht dabei - manchmal scheint mir gerade das zu fehlen..
Wunderschön - doch viel zu kurz!
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i canīt get no sleep
DIE NACHT VON Samstag, 27. August 2005
Immer dasselbe ...
desideria, 04:00h
Es sind immer dieselben Gedankenstrudel, die mich wachhalten. Geht wahrscheinlich jedem so. Diese Fragen, auf die es eigentlich keine Antwort gibt, außer: "Time will tell." oder "Que sera sera", machen mich ... ach, ich weiß auch nicht.
Es ist so eine Mischung aus Vorahnung, Hoffnung, Angst, Vorfreude und dieses sichere Gefühl, dass es dann doch ganz anders kommt. Die Spannung steigt, bringt aber wirklich nicht die ersehnte Ruhe.
"Schlafen kann ich ja, wenn ich tot bin." hat P. H. immer gesagt.
Ich hoffe, er hat jetzt schöne Träume ...
Es ist so eine Mischung aus Vorahnung, Hoffnung, Angst, Vorfreude und dieses sichere Gefühl, dass es dann doch ganz anders kommt. Die Spannung steigt, bringt aber wirklich nicht die ersehnte Ruhe.
"Schlafen kann ich ja, wenn ich tot bin." hat P. H. immer gesagt.
Ich hoffe, er hat jetzt schöne Träume ...
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i canīt get no sleep
DIE NACHT VON Dienstag, 23. August 2005
Nebel liegt auf dem Weg....
unreal, 03:07h
Es ist schon fast völlig Dunkel, als ich am See ankomme. Geplant ist, eine Runde um ihn herum zu gehen. Nicht laufen. Aber auch nicht trödeln. Einfach gehen.
Die Nacht fühlt sich kühl an. Auch wenn das Thermomenter noch immer 18 °C vermeldet, fröstel ich noch ein wenig. Es zieht Nebel auf, Myriaden von winzigen Tropfen legen sich über meine Arme.
Über mir der Mond. Groß und nah, teilweise verdeckt von Wolkenfetzen, die wie in einem irren Tanz an ihm vorbeiziehen, ihn aber nie ganz meinem Blick offenbaren. Als wäre er schüchtern. Es ist noch nicht der Mond, der das Ende des Jahres bedeutet. Es ist der Dämonenmond. Seine Farbe ist blutrot. Obwohl nur eine optische Täuschung ist es doch beeindruckend. Wir machen ihn für so viel in unserem Leben verantwortlich, als sei er mehr als ein physikalisch erklärbarer Himmelskörper, der Ebbe und Flut beeinflußt. Und vielleicht ist er das...
<weiter>
Die Nacht fühlt sich kühl an. Auch wenn das Thermomenter noch immer 18 °C vermeldet, fröstel ich noch ein wenig. Es zieht Nebel auf, Myriaden von winzigen Tropfen legen sich über meine Arme.
Über mir der Mond. Groß und nah, teilweise verdeckt von Wolkenfetzen, die wie in einem irren Tanz an ihm vorbeiziehen, ihn aber nie ganz meinem Blick offenbaren. Als wäre er schüchtern. Es ist noch nicht der Mond, der das Ende des Jahres bedeutet. Es ist der Dämonenmond. Seine Farbe ist blutrot. Obwohl nur eine optische Täuschung ist es doch beeindruckend. Wir machen ihn für so viel in unserem Leben verantwortlich, als sei er mehr als ein physikalisch erklärbarer Himmelskörper, der Ebbe und Flut beeinflußt. Und vielleicht ist er das...
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