Zappe von einem Programm zum anderen und wundere mich über all die schäbigen Quiz-Sendungen.

frau rutscht und faellt in den schnee
ich hoere ihr lachen



es lohnt sich nicht

Niles Crane erwacht nach einer Herz-Op und will alles richtig machen. Er tut das nach bestem Wissen und Gewissen und macht doch alles falsch. Er schont sich so sehr, dass das Leben nicht mehr lebenswert scheint. Sein Vater wäscht ihm schließlich den Kopf. American Comedy eben.

Es fällt der Standardsatz: "Man hat nur ein Leben."

Stimmt. Es gibt nur dieses eine Leben. Das Leben, das ich im Moment damit verbringe, diese Zeilen zu schreiben. Sollte ich nicht besser woanders sein und etwas anderes tun? Oder ganz woanders und mich ausruhen um morgen genug Kraft zu haben, um die Welt zu verbessern? Will ich diese Welt überhaupt verbessern? Bisher ging es mir doch ganz gut.

Ach, es ist alles nicht einfach.

Ich mag ja Kabarettisten eigentlich nicht! Zu medienwirksam gedrillt, auf Sat 1 Familienniveau heruntergeschraubt und immer lustig für das Volk!

Aber der Satz hat es mir doch angetan.

Nachts arbeiten - weil viele diesen Grundsatz nicht beherzigen. Oder nicht wollen oder können!

"Cover your ass" Mentalität nennt sich das dann!
Sich doch noch mal eben prostituieren, sich darstellen, um das zu vermeiden, was sie eh irgendwann ereilt!

Und ich kann meinen Rotwein nicht in Ruhe trinken und bekomme meinen Schlaf nicht!

Und so gibt es einen weiteren Beitrag!

Es sind weniger Nachtmenschen geworden, oder? Schade!

Früher war alles in der Stadt, schräg gegenüber meiner Grosstante und bei meiner Oma die Strasse runter, in windschiefen Häusern waren die Bordelle, und meine Mutter achtete darauf, dass wir in der Dunkelheit nie daran vorbeigingen. Da ging man nicht hin, da sprach man nicht drüber, und das grosse Fenster, das schwarz hintermalt war und in der Mitte eine nackte rote Frau mit blauer, die ganze Vignette ausfüllender Haarpracht zeigte, war ebenso eindrucksvoll wie bedrohlich.

Heute ist da ein Cafe, und die Bordelle sind draussen im Industriegebiet, fernab jeder Zivilisation. In der Stadt haben sich nur 2 Erozikläden gehalten, einer modern, der andere sehr alt in einer kleinen Gasse, wo niemand geht und das Kommen und gehen beobachtet.



Inzwischen gibt es aber auch schon 2 DVD-Stationen, die die nacht über auf haben. Kann sein, dass es diese geheime Tür nicht mehr lang gibt.

Andererseits, es dauert noch, bis man aus Automaten Dildos und Vibratoren ziehen kann. Die Mischung macht´s. Und in der Altstadt leben viele Studenten eines Faches, deren Komilitoninnen auf ihren Ruf bedacht sind. Das schafft Begehrlichkeiten. Und es ist vielleicht nicht so ganz angemessen, über das Netzwerk einer katholischen Uni Pornos runterzuladen. Vielleicht erlischt das Licht da oben erst, wenn die Lust ein Ende hat.

.... wollte ich in den letzten Tagen einen Beitrag schreiben und mit diesem Bild verzieren....



Dabei ging es um das gute Gefühl, sich einfach mal wieder Zeit für die wesentlichen Dinge des Lebens zu nehmen, ein gutes Buch, ein gutes Getränk, was zum Naschen und dann die Seele baumeln lassen.

Aber irgendwie gelingt mir das immer weniger. Es sind die Themen wie Internationaler Terrorismus, CCTV-Überwachung, RFID-Pässe und Vorratsdatenspeicherung, die in meinem Mund einen schalen Geschmack, fast schon einen Fäulnisgeschmack hinterlassen.

Was wird nur aus der freien Welt, was wird aus unserem Deutschland, in welche Abgründe begeben wir uns sehenden Auges und wie erstaunlich machtlos sind die Wenigen, die zu begreifen scheinen?

Albtraumhafte Zeit.

Bis zum Samstag ist nicht mehr lang hin und ich wollte auch dieses Jahr wenigstens einmal der insomnia fröhnen. Aber zurück zum Thema:
Die letzten Stunden 2005 sind nach einem kalorienreichen Fest angebrochen und wie jedes Jahr mit den Gedankenspielen um die Jahreswende betraut.
Mir brummt der Kopf zwischen Isolation und vollem Kurs auf Gesellschaft up to the limit. Party oder Privat, heisst die Frage. Mal sehen wie sie beantwortet wird, byebye 2005.