DIE NACHT VON Montag, 7. März 2005
500 km, 5h
donalphons, 06:25h
Sonntag Nacht sind die Strassen leer, die Lastwagen haben Pause, und die Polizei hat auch was Besseres zu tun, als an Radarkontrollen zu frieren.
Ausserdem hätten sie wenig Spass an mir. Ich fahre ziemlich langsam, das Rasen brauche ich nicht. Ich habe es früher mal gelernt, und ich weiss, dass ich es noch könnte, 250 vier Stunden lang wie früher, wenn mal schnell ein A8 überführt werden musste, aber das ist lang vorbei. Es gibt keinen Grund zu rasen, in dieser Nacht.
Sollten sie also knipsen, würden sie auf der Höhe der Auffahrt zur Aß vielleicht das fette Grinsen auf dem Bild haben, weil gerade the Clash läuft, aber nichts, womit sie Geld verdienen könnten.
Das Schöne am Fahren in der Nacht ist, dass ausser der Strasse nicht viel zu sehen ist. Es geht gerade und eben dahin, die kaputten Gegenden ringsum verlieren sich im Schwarz. Erst in Thüringen wird es hügelig, der erste Schnee fällt in kleinen, blitzenden Kristallen, als hätte jemand da oben im Thronsaal im Himmel die Kronleuchter zerschlagen.
Solche Gedanken sind ein Anzeichen für die Müdigkeit, die auf die Augen drückt. Also runter von der Autobahn, ein paar Minuten in Kälte und künstlichem Licht wandern, den grenzenlosen Winter da draussen in der Nacht hassen.
Dann weiter hinein nach Bayern, über die Hügel Frankens, vorbei an ein paar Orten mit mehr oder weniger schlechten Erinnerungen. Dann wieder konzentrieren, auf das letzte Stück, die letzte Kuppe hinaus, und dann liegt unten in der Tiefebene die Stadt, die man nie ganz los werden wird; die Stadt, in der alles begann, und den Ampelrythmus schlafwandlerisch bekannt ist.
Konstant durchfahren, dann in die Vorstadt, und die Petshop Boys singen von den Westend Girls, die hier längst nicht mehr wohnen, sondern woanders in Reihenhäusern den gerechten Schlaf der anstänndigen Leute schlafen, die nie mehr so spät heim kommen werden, und die Grenzgefühle nicht mehr kennen.
Ausserdem hätten sie wenig Spass an mir. Ich fahre ziemlich langsam, das Rasen brauche ich nicht. Ich habe es früher mal gelernt, und ich weiss, dass ich es noch könnte, 250 vier Stunden lang wie früher, wenn mal schnell ein A8 überführt werden musste, aber das ist lang vorbei. Es gibt keinen Grund zu rasen, in dieser Nacht.
Sollten sie also knipsen, würden sie auf der Höhe der Auffahrt zur Aß vielleicht das fette Grinsen auf dem Bild haben, weil gerade the Clash läuft, aber nichts, womit sie Geld verdienen könnten.
Das Schöne am Fahren in der Nacht ist, dass ausser der Strasse nicht viel zu sehen ist. Es geht gerade und eben dahin, die kaputten Gegenden ringsum verlieren sich im Schwarz. Erst in Thüringen wird es hügelig, der erste Schnee fällt in kleinen, blitzenden Kristallen, als hätte jemand da oben im Thronsaal im Himmel die Kronleuchter zerschlagen.
Solche Gedanken sind ein Anzeichen für die Müdigkeit, die auf die Augen drückt. Also runter von der Autobahn, ein paar Minuten in Kälte und künstlichem Licht wandern, den grenzenlosen Winter da draussen in der Nacht hassen.
Dann weiter hinein nach Bayern, über die Hügel Frankens, vorbei an ein paar Orten mit mehr oder weniger schlechten Erinnerungen. Dann wieder konzentrieren, auf das letzte Stück, die letzte Kuppe hinaus, und dann liegt unten in der Tiefebene die Stadt, die man nie ganz los werden wird; die Stadt, in der alles begann, und den Ampelrythmus schlafwandlerisch bekannt ist.
Konstant durchfahren, dann in die Vorstadt, und die Petshop Boys singen von den Westend Girls, die hier längst nicht mehr wohnen, sondern woanders in Reihenhäusern den gerechten Schlaf der anstänndigen Leute schlafen, die nie mehr so spät heim kommen werden, und die Grenzgefühle nicht mehr kennen.
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linda link,
Montag, 7. März 2005, 23:25
grenzerfahrungen von westend girls? das willst du gar nicht wissen...
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strappato,
Montag, 7. März 2005, 23:32
Grenzerfahrungen ist ein neutraler Begriff. Mag sein, das bei westend girls die Grenze woanders liegt. Die Empfindungen sind die gleichen.
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donalphons,
Dienstag, 8. März 2005, 01:14
Das hiesige Westend heisst, wie im Lied, Golf, Reiten, Empfang bei den Eltern, jahrelang vergeblicher Klavierunterricht am Bechstein und letztendlich Heirat, irgendwann.
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