DIE NACHT VON Dienstag, 8. März 2005
Fluchtgedanken.
girl, 00:22h
Beissend zieht der feuchtkalte Wind über die Bahngleise und wird durch den Kanaleffekt des Bahnsteigdaches sogar noch beschleunigt. Er trifft wie eine Faust ins Gesicht, durchdringt die Kleidung und bringt die Augen zum Tränen.
Im Zwanzigmeterabstand stehen die Wartenden und schauen schweigsam auf irgendeinen imaginären Punkt in der Ferne. Leise klacken alle paar Minuten die mechanischen Zählwerke der Fahrscheinentwerter und in der Ferne ist Verkehrslärm zu vernehmen.
Ansonsten ruhiges und banges Hoffen auf das baldige Eintreffen der sicherlich warmen S-Bahn. Nur das fortwährende, beherzte "Nasehochziehen" eines die famosen Möglichkeiten von Taschentüchern mißachtenden Wartenden für die Gegenrichtung durchbricht wenig charmant die Stille.
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donalphons,
Dienstag, 8. März 2005, 01:21
In den tieferen Gedärmen der Schönhausener Arkaden, nehme ich an.
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girl,
Dienstag, 8. März 2005, 01:30
ja. aber was hätte ich gerne mit dem wahrscheinlich lieblichen bajuwarischen süden getauscht. ich behaupte vor allem, dass dort auch taschentücher mehr verbreitet sind.
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hiddensee,
Dienstag, 8. März 2005, 01:40
Der Winter wird gehen, der Wind in Berlin eher nicht.
Schade das.
Schade das.
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girl,
Dienstag, 8. März 2005, 01:50
ja tatsächlich schade. wann gibt es denn den "Frontbericht aus dem Berliner Speckguertel"?
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donalphons,
Dienstag, 8. März 2005, 02:36
Heute Nacht 5 Zentimeter Neuschnee, minus 4 Grad, aber nicht windig.
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hiddensee,
Dienstag, 8. März 2005, 15:32
@girl: wenn der Versuch der feindlichen Übernahme meines Privatvermögens abgewehrt ist. Ich warte noch auf Post vom Notar und Anwalt. Wenn die einigermassen ins Zeug passt, finde ich die Ruhe, den zu insomnia zu bringen. Die zeitliche Verzögerung passt aber ganz gut, das Setting für die Speckguertelfotos wird bei Tauwetter noch viel besser.
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