DIE NACHT VON Dienstag, 8. März 2005
Ob ich ihr Geld leihen kann
donalphons, 02:56h
Sie hat ihren Geldbeutel nicht dabei - Klar, sage ich, und wir gehen auf ihren Wunsch zu Burgerking, wo sie sich beim balkanstämmigen Foodmanager einen Countryburger und Pommes bestellt. Seine berufliche Freundlichkeit passt überhaupt nicht zum sonstigen Verhalten, das durch zu viel M-TV, Abteilung Hiphop begründet ist. Neben dem Schalter stehen Automaten, an denen man mit Premium-SMS angeblich sein Single-Dasein sofort beenden kann. Ein paar übergewichtige Kids starren auf Monitore, wo verhungerte Frauen die Ritualtänze des Konsumkults aufführen. Ich nehme nichts.
Ich bringe sie dann noch heim in ihre Wohnung hoch über dier Isar, wo sie das Zeug gedankenlos nebenbei in sich reinstopfen wird, über den Akten irgendwelcher Abzocker-Fonds, unter den Kristalllüstern und vielleicht auf einem Seidenteppich liegend, weil das Arbeitszimmer nach Besuch von der Steuerfahndung aussieht. Dann mache ich mich auf den Weg zurück in die Provinz.
Über die Brücke an der Erhardstrasse rüber nach Bogenhausen, wo die nackten Statuen sowas wie Geist und Gehirn vorgeben, kommen die Pulks der Vergnügungssüchtigen. Auch ein paar künstlich runtergeschlampte Wohlstandskinder, die ziemlich auffällig an den iPods rummachen, so wie sie vor einem Jahr vielleicht noch ihre Handyklingeltöne abgerufen haben. Wahrscheinlich sitzt in einem kalten Zimmerchen einer der alten Startupper und überlegt, wie man aus dieser Ersatzhandlung diesmal ein Geschäft machen kann, nachdem das mit dem Mobile Marketing nicht so der Brüller war.
Ein paar hundert Meter weiter komme ich an einer der typischen New-Eco-Kanzleien oder was davon übrig ist vorbei. Es ist Mitternacht, aber das Licht brennt noch in allen Räumen. Die haben wohl wieder was zu tun. Ich nicht, ich habe eigentlich schon wieder die Schnauze voll von der Area. Für manche ist es die nördlichste Stadt Italiens, für mich ist es immer noch ein moralisch bankrottes Trümmerfeld, auf dem vor allem Ratten und Unkraut gedeihen, und kein Pestizid wird das jemals ändern.
Wenigstens ist M-TV weg, das macht München schon wieder fast sympathisch, denke ich, als ich unter der Biedersteiner Brücke durch fahre, Richtung Norden, in die Provinz.
Ich bringe sie dann noch heim in ihre Wohnung hoch über dier Isar, wo sie das Zeug gedankenlos nebenbei in sich reinstopfen wird, über den Akten irgendwelcher Abzocker-Fonds, unter den Kristalllüstern und vielleicht auf einem Seidenteppich liegend, weil das Arbeitszimmer nach Besuch von der Steuerfahndung aussieht. Dann mache ich mich auf den Weg zurück in die Provinz.
Über die Brücke an der Erhardstrasse rüber nach Bogenhausen, wo die nackten Statuen sowas wie Geist und Gehirn vorgeben, kommen die Pulks der Vergnügungssüchtigen. Auch ein paar künstlich runtergeschlampte Wohlstandskinder, die ziemlich auffällig an den iPods rummachen, so wie sie vor einem Jahr vielleicht noch ihre Handyklingeltöne abgerufen haben. Wahrscheinlich sitzt in einem kalten Zimmerchen einer der alten Startupper und überlegt, wie man aus dieser Ersatzhandlung diesmal ein Geschäft machen kann, nachdem das mit dem Mobile Marketing nicht so der Brüller war.
Ein paar hundert Meter weiter komme ich an einer der typischen New-Eco-Kanzleien oder was davon übrig ist vorbei. Es ist Mitternacht, aber das Licht brennt noch in allen Räumen. Die haben wohl wieder was zu tun. Ich nicht, ich habe eigentlich schon wieder die Schnauze voll von der Area. Für manche ist es die nördlichste Stadt Italiens, für mich ist es immer noch ein moralisch bankrottes Trümmerfeld, auf dem vor allem Ratten und Unkraut gedeihen, und kein Pestizid wird das jemals ändern.
Wenigstens ist M-TV weg, das macht München schon wieder fast sympathisch, denke ich, als ich unter der Biedersteiner Brücke durch fahre, Richtung Norden, in die Provinz.
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strappato,
Dienstag, 8. März 2005, 07:08
Ratten würde man ja eher in Berlin vermuten und nicht im wunderbaren Munich Area.
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donalphons,
Dienstag, 8. März 2005, 10:15
Entlang der Isar, beginnend beim Hypo-Hochhaus, gibt es viele Löcher.
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