DIE NACHT VON Donnerstag, 10. März 2005
Quiet day
unreal, 23:08h
Wäre es nicht ein Treppenwitz, würde ich diesen
Text mit den Worten beginnen: "ich kann nicht
schlafen".
Etwas mehr als fünf Jahre nach dem ultimativen Jahr-
2000 sitze ich hier und blicke aus meinem -
zugegeben nicht sauberen - Arbeitszimmerfenster
auf die Straße hinaus. In die Dunkelheit. Denke
daran, wie ich als kleiner Junge meine Jahre gezählt
habe und mich immer und immer wieder gefragt habe,
wie alt ich sein werde, wenn das Jahr 2000 kommt.
Es kam. Es brachte keine Veränderung. Schade,
irgendwie. Und es ist schon wieder ewig vorbei.
Sitze hier, mampfe Schokolade und chatte mit
ihnen... Liebe Menschen, die ich um mich herum
habe, wenn auch im Moment nur virtuell. Sie fragen
mich, was ich mache, sie erzählen mir von ihren
neuen Klamotten oder von dem Frust, den sie
empfinden. Ich erzähle von Trivialitäten und weniger
trivialen Dingen die mich bewegen. Klassischer Small-
Talk mit eingebundenen Oberflächen-Emotionen.
Dazu läuft Musik. Leise und ruhige Musik, die zu
meiner Stimmung passt, die zwischen Depressiv und
Selbstmörderisch zu finden ist. Gerade nichtmal Pur
weggedrückt. Krank, oder?
Ich bin heute morgen aufgewacht und hatte
unglaubliche Kopfschmerzen. Weg sind die noch
immer nicht, aber ich konnte sie auf ein dumpfes
Dröhnen zurückdrängen. Sie dürften der Hauptgrund
für meine Laune sein.
Der Tag war alles andere als erholsam und hier, an
meinem Schreibtisch brechen Fragen über mich
zusammen, deren Antwort ich nicht denken kann. Die
meisten Fragen drehen sich um 7 Jahre meines
Lebens, die ich mit Petra verbracht habe. 7 Jahre die
ein beschissenes Ende gefunden haben, das ich bis
heute nicht verstanden habe. Und nu?
Zu Weihnachten schrieb sie mir, dass sie mir ein
frohes Fest und einen guten Rutsch wünscht. Das ist
alles, was von 7 Jahre geblieben ist. Frohes Fest und
guten Rutsch.
Wenn man jetzt bedenkt, dass ich Sylvester '99 auf
2000 das erste Mal daran gedacht habe, Ihr einen
Antrag zu machen, schließt sich der Kreis, nicht
wahr?
Getan habe ich es nicht. Vielleicht aus Angst? Als
wir uns trennten, hat sie mit Sicherheit geglaubt, ich
hätte das niemals erwogen. Nicht zuletzt wegen der
dummen Witze, die ich im Bekanntenkreis über das
Thema immer gemacht habe. Wer kennt das nicht?
"Ich kann nicht heiraten - kann mir die Scheidung
nicht leisten." Dummer Witz. Ich hätte sofort. Heute
weiss ich nicht: hätte ich sollen oder war da schon
klar, dass wir nicht zusammen gehören?
Ich bin sicherlich nicht unschuldig daran, das wir
auseinander sind. Aber ich weiss auch, dass ich viele
Dinge, die sie mir vorgeworfen hat, einfach nicht
gemacht habe. Nur, was nutzt mir dieses Wissen,
wenn sie es nicht glaubt? Es ist wohl vorbei. Zeit
sich damit abzufinden, könnte man meinen, zumal es
nicht erst seit gestern vorbei ist. Aber es tut weh,
weil ich mit ihr nicht nur eine Partnerin verloren
habe, sondern auch eine der besten Freundinnen, die
man haben kann und einen der liebsten Menschen,
den es gibt, aus den Augen verliere.
Und was wird mit den lieben Menschen passieren, die
ich jetzt um mich herum habe? Werde ich ihnen auch
weh tun? Werden sie mich auch für ein Arschloch
halten, mit dem man nicht mehr reden sollte? Gar
nicht soooo unwahrscheinlich. Gerade hat sich die
erste ausgeloggt.
Berühmte letzte Worte: wir passen nicht zusammen.
Sowas kann auch und besonders für Freundschaften
gelten. Wann werde ich es das nächste mal hören?
Wann werde ich das nächste mal hören, dass ich ein
Egoist, Arschloch, Egozentriker oder sonstwas bin,
und das nur, weil ich bin.
Das Leben kotzt mich an.
Heute besonders.
... comment
ohne mich,
Freitag, 11. März 2005, 00:16
Ob der Eindruck täuscht - verletzt verzweifelt traurig hilflos wütend - warum das alles?
Missverständnisse nur - oder doch aus gutem Grund?
..was erwarten wir von den Menschen die wir mögen - die wir lieben - die uns Nahe stehen? Viel zu viel scheint es, würden wir sonst so oft enttäuscht? 7 Jahre eine unendlich lange Zeit - wenn doch schon Sekunden wie Stunden wirken können..
Glückliche Momente sind viel zu schnell vorbei - die Erinnerung verblasst - wir Vergessen einfach. Anderes bleibt, all das was wir vergessen möchten begleitet uns scheinbar ewig - der Gedanke daran, lebt in uns - scheint sich zu nähren und frisst uns auf.
Scheinbar verzweifelt klammert man sich an Menschen, wohl in der Hoffnung.. - welcher eigentlich, was erhoffe ich mir? Womit hatte ich gerechnet? ..völlige Fehleinschätzung, dabei passiert mir das nicht oft! So lebt man sich auseinander, eine Familie zwar, aber nicht mal dort redet man noch miteinander.
"Wie geht es dir?" ..wer kennt das nicht - ich schätze sie aufrichtig gefragt, ernsthaft an einer antwort interessiert stelle ich sie - öfter als ich sollte vielleicht - Antworten gibt es selten, oft wird es für eine dumme Floskel gehalten, auf die niemand eine Antwort erwartet.
"Wie geht es dir?"
Die Zeit vergeht wie im Flug - oder steht sie gar still - wissen wir was um uns herum passiert? Nehmen wir wahr - sehen - hören - riechen - fühlen wir die Zeit die an uns vorbeirinnt..Wir leben - in Erwartung auf ein Morgen - und Morgen ist Morgen schon wieder ein ganz anderer Tag. Wieder ein Tag, an dem wir uns nur danach sehen, dass er endlich enden möge, uns erlöst von dem was in uns vorgeht.
Missverständnisse nur - oder doch aus gutem Grund?
..was erwarten wir von den Menschen die wir mögen - die wir lieben - die uns Nahe stehen? Viel zu viel scheint es, würden wir sonst so oft enttäuscht? 7 Jahre eine unendlich lange Zeit - wenn doch schon Sekunden wie Stunden wirken können..
Glückliche Momente sind viel zu schnell vorbei - die Erinnerung verblasst - wir Vergessen einfach. Anderes bleibt, all das was wir vergessen möchten begleitet uns scheinbar ewig - der Gedanke daran, lebt in uns - scheint sich zu nähren und frisst uns auf.
Scheinbar verzweifelt klammert man sich an Menschen, wohl in der Hoffnung.. - welcher eigentlich, was erhoffe ich mir? Womit hatte ich gerechnet? ..völlige Fehleinschätzung, dabei passiert mir das nicht oft! So lebt man sich auseinander, eine Familie zwar, aber nicht mal dort redet man noch miteinander.
"Wie geht es dir?" ..wer kennt das nicht - ich schätze sie aufrichtig gefragt, ernsthaft an einer antwort interessiert stelle ich sie - öfter als ich sollte vielleicht - Antworten gibt es selten, oft wird es für eine dumme Floskel gehalten, auf die niemand eine Antwort erwartet.
"Wie geht es dir?"
Die Zeit vergeht wie im Flug - oder steht sie gar still - wissen wir was um uns herum passiert? Nehmen wir wahr - sehen - hören - riechen - fühlen wir die Zeit die an uns vorbeirinnt..Wir leben - in Erwartung auf ein Morgen - und Morgen ist Morgen schon wieder ein ganz anderer Tag. Wieder ein Tag, an dem wir uns nur danach sehen, dass er endlich enden möge, uns erlöst von dem was in uns vorgeht.
... link
unreal,
Freitag, 11. März 2005, 06:44
Treffer.
Versenkt.
Ich will vergessen.
Ich habe Angst zu vergessen.
Warum erscheint mir die Zeit der Trennung schon
jetzt länger als die Zeit des Vereintseins?
Der Menschliche Geist ist eine Fehlkonstruktion.
Versenkt.
Ich will vergessen.
Ich habe Angst zu vergessen.
Warum erscheint mir die Zeit der Trennung schon
jetzt länger als die Zeit des Vereintseins?
Der Menschliche Geist ist eine Fehlkonstruktion.
... link
ohne mich,
Freitag, 11. März 2005, 08:27
Vergessen - geht das?
Um uns herum - überall Erinnerugen, alles was wir sehen - wollen wir gerade deshalb, dass es endlich dunkel wird um uns herum. Können wir den Anblick nur nicht mehr ertragen - uns selber, alles was uns Bilder sehen lässt, Bilder aus einer Zeit die längst vergangen ist, Bilder die nur noch in unseren Köpfen existieren - aber doch so real scheinen.
Jede Handlung eine Gewohnheit, Menschen sind wohl einfach so - Gewohnheitstiere - und doch ist jede Handlung eine Erinnerung an die Zeit in der wir sie lernten - eine Zeit lange vorbei - und doch noch so präsent - immer wieder für uns da.
Wir erinnern uns - können es nicht ändern so scheint es..
Um uns herum - überall Erinnerugen, alles was wir sehen - wollen wir gerade deshalb, dass es endlich dunkel wird um uns herum. Können wir den Anblick nur nicht mehr ertragen - uns selber, alles was uns Bilder sehen lässt, Bilder aus einer Zeit die längst vergangen ist, Bilder die nur noch in unseren Köpfen existieren - aber doch so real scheinen.
Jede Handlung eine Gewohnheit, Menschen sind wohl einfach so - Gewohnheitstiere - und doch ist jede Handlung eine Erinnerung an die Zeit in der wir sie lernten - eine Zeit lange vorbei - und doch noch so präsent - immer wieder für uns da.
Wir erinnern uns - können es nicht ändern so scheint es..
... link
... comment