DIE NACHT VON Samstag, 12. März 2005
Conditio Humana
nickname, 01:42h
Ende Juli/Anfang August 1997.
Die erste praegende, gegenstaendliche Begegnung mit meinem Kind, sie ist die ersten Tage zuhause. Ich erinnere mich an den bestimmenden, Gewissheit signalisierenden Druck ihrer kleinen Faust, die meinen kleinen Finger der linken Hand umgreift, den ich ich ihr unentwegt in ihre Hand lege. Sie ist da, zeigt es mir immer und immer wieder. Ich konnte kaum genug bekommen. Dazu ihr typisches Gesicht, die Knollennase. Die teuflisch anmutende Schnittform der Haare, absolut symmetrisch zur Gesichtshaelfte, liessen sie im 1. Jahr wie ein Klon v. Gabriele Krone-Schmalz wirken.
Nacht zum 12. Maerz 2005.
Sie schlaeft. Direkt neben dem lodernden Kaminfeuer. Als ich ins Zimmer komme spuere ich ihre Unruhe. Sie spricht zu mir im Schlaf. Wohl mitten in einem Traum. "Eins Papa .. ein .. nur eins .. kann ich eins?".
Beuge mich ueber sie. Da war es wieder, die geschlossenen Augen, die sinnlichen Lippen, die ausgepraegten Backen. Bis auf ihre wallende, rote Maehne, dem unterschiedlichen Kopfumfang schien in den vergangenen 7.5 Jahren nichts geschehen zu sein. Wuerde sie meinen ruhenden Blick bemerken und sich erinnern, sie saehe wohl den gleichen Augenblick gegenueber. Sie liegt auf dem Ruecken, ihre Haende westernlike erhoben. Offen. Ich versuche es. Lege dieses mal den Zeigefinger in ihre Handmuschel. Sie schluckt, seufzt und murmelt im Schlaf. Keine Reaktion. 10 Sekunden. 20 Sekunden. Nichts. Ich uebe leichten Druck aus und nach einer halben Minute umschliesst ihre Hand meinen Finger. Nicht so fest und ausdruecklich wie zu Beginn ihrer Reise.
Aber es gibt uns noch.
Keinen Meter entfernt steht eine alte Weichholz-Kommode, in der obersten Schublade ein gestriges Schreiben v. Amtsgericht in dem ich seitens der Gattin in Sachen Unterhalt aufgefordert werde, mein Einkommen der vergangenen 3 Jahre fiskalisch "fristgerecht" offenzulegen.
Zurueck ins Funkhaus.
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nickname,
Samstag, 12. März 2005, 01:52
Klau & Kalt
Pic ist Copy n Paste, leider.
Es schneit.
Es schneit.
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hiddensee,
Sonntag, 13. März 2005, 21:41
Die Ehe ist eine andere Form des Lottospiels, solange sie geht ist der Einsatz nicht verloren. Ich habe das Spiel nicht gemacht, mithin bin ich nur für das Wohlergehen meiner Tochter verantwortlich und ich glaube, dass mir das vorläufig ausreicht.
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netjack,
Donnerstag, 17. März 2005, 03:08
Ich wünsche Euch alles Gute. Diesen Kommentar zu schreiben, war der Anlaß, mich hier anzumelden.
An den Fingerdruck meiner Kleinen kann ich mich noch gut erinnern: November 1999. Nach Hausgeburt und Krankenwagen hat mich die Ärztin zu ihr geführt, und da lag sie unter der Wärmelampe und schrie. Als sie sich an meinem Finger festhalten konnte, beruhigte sie sich. Dieser Moment bleibt für immer, und ich lasse sie nicht los.
Ich weiß nicht, wie es hier weitergehen wird, vielleicht ist morgen schon alles in Scherben.
Aber ich lasse sie nicht los.
Zurück ins Funkhaus
An den Fingerdruck meiner Kleinen kann ich mich noch gut erinnern: November 1999. Nach Hausgeburt und Krankenwagen hat mich die Ärztin zu ihr geführt, und da lag sie unter der Wärmelampe und schrie. Als sie sich an meinem Finger festhalten konnte, beruhigte sie sich. Dieser Moment bleibt für immer, und ich lasse sie nicht los.
Ich weiß nicht, wie es hier weitergehen wird, vielleicht ist morgen schon alles in Scherben.
Aber ich lasse sie nicht los.
Zurück ins Funkhaus
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