DIE NACHT VON Mittwoch, 23. März 2005
Gotham City Ressort
donalphons, 05:12h
Nebenan ist ein Laden, der angeblich toll sein soll und nur manchmal auf hat. Angeblich sollte da heute was sein, aber vielleicht ist dem Veranstalter das Geld ausgegangen. Also sind die paar vergebens eingetrudelten Journalisten in eine andere Bar. Thema, wie immer, die Zukunft, die nicht kommt, oder zumindest nicht so, wie man sie gerne hätte. 2000 Erwartung, 2001 Hiffnung, 2002 Unsicherheit, 2003 Ironie, 2004 Zynismus, 2005 blanke Existenzangst. Sie schreiben für viele, aber bekommen nicht von vielen Geld. Der Ausfall heute Nacht geht auf ihre eigene Rechnung. Deshalb ist auch bald Schluss.
Ich gehe mit einem Paar - er Journalist, sie Begleitung, die sich was erhofft hatte - zu meinem Auto. Wir reden über den Bankenskandal, über die Mauern des Schweigens und den Filz, der hier vom Kaiserreich an alles überlebt hat. Die Gefahr ist nicht in den Ritzen der bröcjkelnden Mauern, sie ist nicht in den Löchern, sondern hinter den glatt polierten Fassaden, die gerne auch aus Epochen stammen dürfen, die am Ende wenig ruhmreich waren. Was zählt, ist der Eindruck, die Kälte, der Schauder.
Da oben bekommt man wahrscheinlich kaum mit, was unten auf den Strassen passiert; allenfalls gedämpft durch die Höhe und die Ignoranz, die sich in diese Spolien der Vergangenheit verliebt. Postmodern ist es in Ordnung, hier zu residieren, der Schauder, die Arroganz sind gewollt, wie zum Hohn für all die Umwälzungen, die vergeblich gegen diese Mauern angebrandet sind.
Vorbei an der Brache eines ehemaligen Bahnhofs, fahre ich die beiden zu ihrer Wohnung. Sie sagen nichts, schauen nur hinaus in die dunkle Stadt, und tief innen drin hassen sie es.
Ich gehe mit einem Paar - er Journalist, sie Begleitung, die sich was erhofft hatte - zu meinem Auto. Wir reden über den Bankenskandal, über die Mauern des Schweigens und den Filz, der hier vom Kaiserreich an alles überlebt hat. Die Gefahr ist nicht in den Ritzen der bröcjkelnden Mauern, sie ist nicht in den Löchern, sondern hinter den glatt polierten Fassaden, die gerne auch aus Epochen stammen dürfen, die am Ende wenig ruhmreich waren. Was zählt, ist der Eindruck, die Kälte, der Schauder.
Da oben bekommt man wahrscheinlich kaum mit, was unten auf den Strassen passiert; allenfalls gedämpft durch die Höhe und die Ignoranz, die sich in diese Spolien der Vergangenheit verliebt. Postmodern ist es in Ordnung, hier zu residieren, der Schauder, die Arroganz sind gewollt, wie zum Hohn für all die Umwälzungen, die vergeblich gegen diese Mauern angebrandet sind.
Vorbei an der Brache eines ehemaligen Bahnhofs, fahre ich die beiden zu ihrer Wohnung. Sie sagen nichts, schauen nur hinaus in die dunkle Stadt, und tief innen drin hassen sie es.
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