DIE NACHT VON Dienstag, 12. April 2005
Horror
donalphons, 01:54h
Es gibt so Ecken...
In einer der angeblich besseren Strassen des Prenzlauer Berges ist eine Nachts geöffnete Suffausgabe. Einziges Kennzeichen ist eine Leuchtschrift "Premiere Sportbar", darunter ist eine schmale Tür und gleich dahinter ein Tisch, hinter dem der Inhaber steht. Er ist vielleicht 40 jahre alt, sieht aber mit seinen schütteren Haaren, dem aufgeschwemmten Gesicht und dem Prolo-Schnauzer aus wie 60. Zumal im pervers hellen Neonlich, das von der Decke fällt. Im schlauchförmigen Raum sind die Regale mit Flaschen angefüllt, und auf den einzigen beiden Stühlen sitzen zwei junge Typen mit baseball-Käppis, schweigend, und schauen in einen kleinen, uralten Fernseher, der offensichtlich nur noch schwarzweiss mit Graupel zeigen kann.
Und icht ein Säufer gerade noch der Kollision mit mir ausgewichen wäre, um mit lautem, unverständlichen Gegröle in Richtung Tür abzubiegen und diesen Laden zu betreten, hätte ich keinen Einblick in dieses Leben, in diese Nächte der Heimatlosen bekommen, die jetzt wahrscheinlich mit drei Bier mehr intus endlich den Zustand erreicht haben, in dem ihnen das Leben erträglich erscheint.
In einer der angeblich besseren Strassen des Prenzlauer Berges ist eine Nachts geöffnete Suffausgabe. Einziges Kennzeichen ist eine Leuchtschrift "Premiere Sportbar", darunter ist eine schmale Tür und gleich dahinter ein Tisch, hinter dem der Inhaber steht. Er ist vielleicht 40 jahre alt, sieht aber mit seinen schütteren Haaren, dem aufgeschwemmten Gesicht und dem Prolo-Schnauzer aus wie 60. Zumal im pervers hellen Neonlich, das von der Decke fällt. Im schlauchförmigen Raum sind die Regale mit Flaschen angefüllt, und auf den einzigen beiden Stühlen sitzen zwei junge Typen mit baseball-Käppis, schweigend, und schauen in einen kleinen, uralten Fernseher, der offensichtlich nur noch schwarzweiss mit Graupel zeigen kann.
Und icht ein Säufer gerade noch der Kollision mit mir ausgewichen wäre, um mit lautem, unverständlichen Gegröle in Richtung Tür abzubiegen und diesen Laden zu betreten, hätte ich keinen Einblick in dieses Leben, in diese Nächte der Heimatlosen bekommen, die jetzt wahrscheinlich mit drei Bier mehr intus endlich den Zustand erreicht haben, in dem ihnen das Leben erträglich erscheint.
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