DIE NACHT VON Mittwoch, 1. Juni 2005
evasive, 01:15h
Eine der wichtigsten Einrichtungen, die des nachts geöffnet haben, sind Tankstellen. Ich liebe meine Tankstelle und ich liebe das Personal dort, dass sich wochenweise mit den anstrengenden Nachtschichten abwechselt, eine Woche - sieben Tage! - arbeiten, zwei Wochen frei. Da ist zum Beispiel die junge Mutter, die von 22.00 bis 6.00 Uhr in der Tanke sitzt, dann die Kinder weckt und auf Kindergarten und Schule verteilt, vier Stunden schläft und sich dann um Essen, Hausaufgaben und das ganze Gedöhns kümmert, bis sie wieder in die Schicht geht. In den ersten beiden Nächten merkt man ihr noch nichts an, aber ab der dritten Nacht hat sie diese glasigen Augen und die hängenden Mundwinkel, und wenn die nicht hängen, dann gähnen sie, die Mundwinkel. Und wenn sie lächelt, bekommt man es mit der Angst zu tun, hat was von Jack Nicholson in Shining.
An der Tanke gibt es auch mitten in der Nacht Kippen und Alkohol, Schokolade, Kaugummi, Zeitungen, Blumen, Hautcreme, Toastbrot, Klopapier, Hundefutter und natürlich Benzin - aber wer braucht schon mitten in der Nacht Benzin? Wenn ich nicht schlafen kann, mache ich einen Spaziergang zur Tanke, laufe einmal drumherum und gehe dann wieder nach Hause, Spaziergang mit Ziel ist besser als Spaziergang ohne Ziel, da endet man manchmal "wer weiss wo" und selten tut dieses "wer weiss wo" gut.
Ich liebe meine Tanke, jau.
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asia,
Mittwoch, 1. Juni 2005, 23:43
Genau. Mitten in der Nacht ist Benzin das letzte, woran man an einer Tanke denken koennte :)
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