DIE NACHT VON Sonntag, 4. September 2005
Das Leben als Variabel...
unreal, 04:53h
... und kein Tag wie der andere:
Gestern noch war eigentlich alles bestens. Also im Rahmen zwar, aber dennoch: erst hatte ich eine Menge Spass, dann eine Menge zu lachen :-)
Und heute? Heute eröffnet mir eine nahe stehende Freundin, dass sie sich umbringen will. Sie sagt das nicht, aber der Todeswunsch ist überdeutlich in ihren Worten zu hören. Warum? Weil sie verlassen wurde. Von wem? Von jemandem, der sie vergewaltigte. Ich befürchte, dass sie genau das tun wird und genau so, dass ich nichts dagegen machen können werde. Für mein Gewissen. Als ob das wirklich beruhigt. 17 Jahre und schon am Ende.
Dann eröffnet mir einer meiner besten Freunde sehr direkt, dass seine Freundin ihm geraten hat, sie zu verlassen. Warum? Hirntumor. Vor einer Woche habe ich mit ihr auf einem Sofa gesessen und gelacht, Montag beginnt die Chemo. Chancen? Ungewiss.
Heute ist Sonntag. Der letzte Tag eines Jahres, das nicht hätte sein dürfen. Irgendwie ein krönender Abschluss.
Und so köchel ich weiter vor mich hin, schön auf kleiner Flamme, seh all das Leid und kann nichts tun. Verdammt zur Hilflosigkeit. Verdammt zum Zuschauen. Verdammt zum selber besser dran sein. Verdiene nicht ich sowas? Warum erwischt es immer die Menschen, denen man es am wenigsten wünscht? Nicht, dass ich irgendwem wünsche, sterben zu müssen oder zu wollen. Nicht, dass ich ein Problem mit dem Ende der biologischen Existenz habe. Aber muss es hier, jetzt und so sein?
Eigentlich sollte ich mal nach New Orleans schauen. Das ist wenigstens schön weit weg und ich kann unpersönlich betroffen sein. Mich über unglaubliche Geschehnisse aufregen und dabei verdrängen, wie das Leben hier vor meiner Türe so herrlich abkackt.
Hab' da mal einen schönen Spruch gehört: Was brauche ich Sex wo mich doch das Leben jeden Tag fickt!
Sorry for my french ;-)
Gestern noch war eigentlich alles bestens. Also im Rahmen zwar, aber dennoch: erst hatte ich eine Menge Spass, dann eine Menge zu lachen :-)
Und heute? Heute eröffnet mir eine nahe stehende Freundin, dass sie sich umbringen will. Sie sagt das nicht, aber der Todeswunsch ist überdeutlich in ihren Worten zu hören. Warum? Weil sie verlassen wurde. Von wem? Von jemandem, der sie vergewaltigte. Ich befürchte, dass sie genau das tun wird und genau so, dass ich nichts dagegen machen können werde. Für mein Gewissen. Als ob das wirklich beruhigt. 17 Jahre und schon am Ende.
Dann eröffnet mir einer meiner besten Freunde sehr direkt, dass seine Freundin ihm geraten hat, sie zu verlassen. Warum? Hirntumor. Vor einer Woche habe ich mit ihr auf einem Sofa gesessen und gelacht, Montag beginnt die Chemo. Chancen? Ungewiss.
Heute ist Sonntag. Der letzte Tag eines Jahres, das nicht hätte sein dürfen. Irgendwie ein krönender Abschluss.
Und so köchel ich weiter vor mich hin, schön auf kleiner Flamme, seh all das Leid und kann nichts tun. Verdammt zur Hilflosigkeit. Verdammt zum Zuschauen. Verdammt zum selber besser dran sein. Verdiene nicht ich sowas? Warum erwischt es immer die Menschen, denen man es am wenigsten wünscht? Nicht, dass ich irgendwem wünsche, sterben zu müssen oder zu wollen. Nicht, dass ich ein Problem mit dem Ende der biologischen Existenz habe. Aber muss es hier, jetzt und so sein?
Eigentlich sollte ich mal nach New Orleans schauen. Das ist wenigstens schön weit weg und ich kann unpersönlich betroffen sein. Mich über unglaubliche Geschehnisse aufregen und dabei verdrängen, wie das Leben hier vor meiner Türe so herrlich abkackt.
Hab' da mal einen schönen Spruch gehört: Was brauche ich Sex wo mich doch das Leben jeden Tag fickt!
Sorry for my french ;-)
... comment
hace_1,
Dienstag, 6. September 2005, 02:39
Das Leben als Variabel. Oder: Ach was soll´s, ich bin es auch …
Ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber ich frage mich, ob Du nicht schon toter bist als Deine Freundin, die es vielleicht demnächst sein wird.
"... Ich befürchte, dass sie genau das tun wird und genau so, dass ich nichts dagegen machen können werde. Für mein Gewissen ..."
Soll das ´n beschissener Witz sein, oder was? Eine nahe stehende Freundin von dir, und Du kannst nichts dagegen machen? Eher denke ich, Du willst gar nichts dagegen machen, oder?
"... Für mein Gewissen …" Für was? Für Dein Gewissen??? Hast Du überhaupt eines? Wenn ich so´n Bullshit lese, wird mir doch echt schlecht. Was beruhigt denn Dein Gewissen? Ah ja, hier lese ich´s ja: der Blick rüber nach New Orleans … Ist ja auch schön weit weg und alles so völlig unpersönlich … Und: na klar, Du kannst auch so wunderbar unpersönlich betroffen sein.
"... Mich über unglaubliche Geschehnisse aufregen und dabei verdrängen, wie das Leben hier vor meiner Türe so herrlich abkackt ..."
Ehrlich: Ich bin froh, nicht so zu sein wie Du, zu einer anderen Generation zu gehören, die zwar auch gelernt hat, zu verdrängen, die aber dennoch nicht so völlig verkorkst daherkommt wie die, zu der Du gehörst. Dass, was Du hier schreibst, ist echt erschreckend; und noch viel erschreckender ist, das Du hier an Deinem Geblogge höchstwahrscheinlich so teilnahmslos vorbeigehst wie an irgendeiner beschissenen Salatbar irgendwo in der Stadt, in der Du lebst.
Dich fickt das Leben? Ich lach mich tot. Aber Du hast Recht: Was brauchst Du Sex; wer fickt schon einen toten Körper, einen toten Geist …
"... Ich befürchte, dass sie genau das tun wird und genau so, dass ich nichts dagegen machen können werde. Für mein Gewissen ..."
Soll das ´n beschissener Witz sein, oder was? Eine nahe stehende Freundin von dir, und Du kannst nichts dagegen machen? Eher denke ich, Du willst gar nichts dagegen machen, oder?
"... Für mein Gewissen …" Für was? Für Dein Gewissen??? Hast Du überhaupt eines? Wenn ich so´n Bullshit lese, wird mir doch echt schlecht. Was beruhigt denn Dein Gewissen? Ah ja, hier lese ich´s ja: der Blick rüber nach New Orleans … Ist ja auch schön weit weg und alles so völlig unpersönlich … Und: na klar, Du kannst auch so wunderbar unpersönlich betroffen sein.
"... Mich über unglaubliche Geschehnisse aufregen und dabei verdrängen, wie das Leben hier vor meiner Türe so herrlich abkackt ..."
Ehrlich: Ich bin froh, nicht so zu sein wie Du, zu einer anderen Generation zu gehören, die zwar auch gelernt hat, zu verdrängen, die aber dennoch nicht so völlig verkorkst daherkommt wie die, zu der Du gehörst. Dass, was Du hier schreibst, ist echt erschreckend; und noch viel erschreckender ist, das Du hier an Deinem Geblogge höchstwahrscheinlich so teilnahmslos vorbeigehst wie an irgendeiner beschissenen Salatbar irgendwo in der Stadt, in der Du lebst.
Dich fickt das Leben? Ich lach mich tot. Aber Du hast Recht: Was brauchst Du Sex; wer fickt schon einen toten Körper, einen toten Geist …
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