DIE NACHT VON Freitag, 28. April 2006
Neverending story
klugscheisser, 05:04h
Ich will nicht, dass die Nacht endet. Wenn der erste Morgenschimmer kommt, verschwinden mit der Dunkelheit die Ruhe und die Gedanken, deren Klarheit mich so fasziniert. Sie könnte auch täuschen, die vermeindliche Klarheit. Wie nennt man einen Zustand, der so ganz ohne Drogen stattfindet (die unzähligen Zigaretten zählen nicht), in dem man Dinge vorauszuahnen scheint und sich und sein Leben frei von Sentimentalitäten zu betrachten wähnt? Ich weiß es nicht. Wo geht sie hin, die Klarheit, wenn der erste Sonnenstrahl durch das Schwarz schimmert und es in ein Grau umwandelt? Man sollte meinen, Licht sei erhellend. Nicht so bei allem, was die Innenschau anbelangt. Dazu muss es dunkel sein. Und ruhig. Denn dann erst steigen die Dämonen aus ihren Verstecken. Dann tanzen sie, als ob sie nie schliefen. Meine Dämonen, ich beobachte euch. Seid auf der Hut, denn ich werde euch nicht aus den Augen lassen, bis ihr ruht. Und dann werde ich euch belächeln, weil ihr erschöpft seid, weil ihr nicht mehr die Kraft habt, mich zu erschrecken. Erst dann werde ich meinen Kopf zur Ruhe betten.
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