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DIE NACHT VON Mittwoch, 15. Juni 2005
evasive, 01:15h
Die hupen immer doch da draussen auf den Bahngleisen. Heute hört es sich anders an als gestern, irgendwie einsam. Irgendwie traurig. Irgendwie, als würde ein grosser dummer Dinosaurier im Nebel umherirren und nach seinem Bruder rufen.
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Nachthupen
evasive, 02:14h
Wenn der Wind günstig steht, kann ich das Gerattere der Bahn hören. Heute nacht rattert es nicht nur bis zu mir hinauf, heute nacht hupt es und ich grinse vor mich hin und denke "Arme Schweine" und freue mich über jedes Hupen, denn solange es hupt, ist da draussen Leben und schlägt sich die Nacht um die Ohren, kann (darf) nicht schlafen und fiebert dem Morgen entgegen. Ich bin nicht allein!
"Hey, Jungs, haut rein! Kopf hoch, wird ja bald hell!"
"Hey, Jungs, haut rein! Kopf hoch, wird ja bald hell!"
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i canīt get no sleep
DIE NACHT VON Donnerstag, 9. Juni 2005
Getrödel
donalphons, 07:27h
Seit drei Stunden müsste ich endlich mal die Rechnung schreiben und abschicken, dann noch einen Vergleichstext für eine Aufgabe suchen, und ein Angebot formulieren. Nur den zu schreibenden Blogeintrag, den habe ich natürlich schon. Und draussen ist es jetzt schon ziemlich hell.
Noch eine Stunde, aber zackig, marsch marsch.
Noch eine Stunde, aber zackig, marsch marsch.
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i canīt get no sleep
DIE NACHT VON Mittwoch, 8. Juni 2005
Späte Küche
donalphons, 02:11h
Keine gute Idee: Nach 11 in der Provinz an einem Montag etwas zu Essen bestellen. Pizzadienste sind so totb wie Chinesen, allein der Sushi-Express hat auf, für die Kleinstadt-Professionals, die denken, dass das irgendwie dazu gehört, der Japanschlunz nach Eins.
Blieben noch die Amerikaner mit ihren Klopsen auf Lpprigbrot, aber so tief sollte man dann doch nicht sinken. Also wird der Kühlschrank bis aufs letzte Gramm Padano ausgequetscht, und mitten in der Nacht am Herd Mozart gesungen: Madamina, il catalogo è questo... - und bei den Blonden landen die Austernpilze unter dem Messer, und bei sua passion predominante wird der Pecorino gerieben.
Na also. Geht doch.
Blieben noch die Amerikaner mit ihren Klopsen auf Lpprigbrot, aber so tief sollte man dann doch nicht sinken. Also wird der Kühlschrank bis aufs letzte Gramm Padano ausgequetscht, und mitten in der Nacht am Herd Mozart gesungen: Madamina, il catalogo è questo... - und bei den Blonden landen die Austernpilze unter dem Messer, und bei sua passion predominante wird der Pecorino gerieben.
Na also. Geht doch.
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i canīt get no sleep
DIE NACHT VON Freitag, 3. Juni 2005
Worst dream ever
dirk olbertz, 05:54h
So sehr verknüpft mit Dingen, die in den nächsten Tagen anstehen, dass ich fast ein an Zeichen glaube, obwohl ich sonst an nix glaube.
Dazu noch die erste Nacht in einer neuen Wohnung - ehrlich, ich bin nicht abergläubisch! So langsam setzt die Ratio wieder ein und ich hoffe dass der Schlaf in der restlichen Nacht sein Übriges dazu beitragen wird.
Dazu noch die erste Nacht in einer neuen Wohnung - ehrlich, ich bin nicht abergläubisch! So langsam setzt die Ratio wieder ein und ich hoffe dass der Schlaf in der restlichen Nacht sein Übriges dazu beitragen wird.
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evasive, 02:46h

Ein paar Meter weiter kommt diese Kurve, keine Haarnadelkurve, aber fast. Früher standen auch in der Kurve Bäume am Strassenrand, ein wenig zurückversetzt, aber doch noch nah genug.
Die grossen, wunderschönen Linden gibt es jetzt nicht mehr. Nachdem man dort oft genug zusammengefaltete Autos abgepflückt hat, gingen einige von alleine ein und der Rest wurde gefällt. Ich hing auch schon an dieser Stelle im, neee, am Baum. Wie es dazu kam, ist eine lange Geschichte, eine, die nicht in der Nacht erzählt werden sollte und dieser Tage schon gar nicht (eigentlich gibt es keine richtigen Tage dafür, vielleicht ein sonniger Winternachmittag mit einem Becher Kakao und bei laufendem Fernseher, Trickfilm oder so was). Ich habe eine Absicht immer abgestritten, aber geglaubt hat mir niemand - ausser ich mir selbst, nach einiger Zeit und unzähligen Beteuerungen.
Ich erinnere mich nur vage daran, was nach dem Crash passiert ist. Irgendwann ein Krankenwagen, Sanitäter, dann die Fahrt mit Blaulicht und Martinshorn. Im Krankenhaus habe ich mich geweigert, die Augen zu öffnen, zu sprechen. Ich habe nicht einmal zugehört, die Worte waren ein Singsang, das mich nichts anging. "Schockzustand", hiess es später und ich habe nur still genickt. Lange Zeit konnte ich danach kein Auto fahren, auf dem Beifahrersitz sitzen ja, aber selber fahren, nein. Hätte ich nicht schon so viel getrunken, würde ich heute nacht hinfahren und mir die Stelle anschauen. Keine Bäume mehr. Ein verblühtes Rapsfeld. Vielleicht würde ich die Augen eines Fuches aufglühen sehen. Oder ein Käuzchen schreien hören.
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i canīt get no sleep
DIE NACHT VON Donnerstag, 2. Juni 2005
22.02
asia, 00:01h
Herr W. zog in eine Wohnung im dritten Stock ein und es hat sich sofort herumgesprochen, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Er führe (so hörte man im Geschäft um die Ecke die dicke Verkäuferin amüsiert und verschwörerisch raunen), Selbstgespräche, und sei schon mehrmals in der Klapse gewesen. Er trug eine dicke Brille und duftete nach einem billigen Parfüm, das keiner sonst benutzte, da es einen fast ersticken ließ. Wir wohnten damals im vierten Stock, direkt über ihm, in deiner Wohnung mit zwei kleinen Zimmern und einer großen Küche, aus deren Fenster man den Fluss sehen konnte. Stets musste ich an der Tür von Herrn W. vorbei, die oft offen stand. Einen Einblick in seine Wohnung wollte ich nicht wagen. Schon im zweiten Stock fing ich an zu laufen, so dass ich in Sekundenschnelle vor unsere Tür gelangen konnte. An die Erleichterung kann ich mich noch heute erinnern, und auch an den etwas muffigen Geruch, der bei uns immer in der Luft schwebte.
Einmal konnten wir lange nicht einschlafen. Herr W. lief in seiner Wohnung herum, schlug mit einem Gegenstand gegen die metallenen Heizkörper und schrie etwas, das wir nicht verstehen konnten. Aber er muss endlich damit aufgehört haben, denn ich kann jetzt an nichts Besonderes denken, das am nächsten Tag passiert wäre. Eine Ewigkeit trennt mich von jener Zeit in S., der Zeit, wo man im Sommer im Fluss San noch baden konnte. Wir nahmen etwas zum Essen und lagen den ganzen Tag am Flussufer, unter stechender Sonne.
Einmal konnten wir lange nicht einschlafen. Herr W. lief in seiner Wohnung herum, schlug mit einem Gegenstand gegen die metallenen Heizkörper und schrie etwas, das wir nicht verstehen konnten. Aber er muss endlich damit aufgehört haben, denn ich kann jetzt an nichts Besonderes denken, das am nächsten Tag passiert wäre. Eine Ewigkeit trennt mich von jener Zeit in S., der Zeit, wo man im Sommer im Fluss San noch baden konnte. Wir nahmen etwas zum Essen und lagen den ganzen Tag am Flussufer, unter stechender Sonne.
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Geburtstagsfeier
modeste, 02:24h
Im Roten Salon ist es voll. Rechts von der Bühne sitzt der grandiose Volker Spengler und schaut sich auf der Leinwand als Elvira zu. Verdammt, denke ich, und überlege, welches Leben man geführt haben muss, um sich so zu verbrauchen, und bin ein bißchen neidisch auf den Wagemut, den ich nie aufgebracht habe, um statt dessen stets die Kehrtwende zurück von den Schlachtfeldern auf die luftigen Wiesen von Spiel und Unernst zu vollziehen. „Mir ist langweilig“, sagt mein Begleiter und zieht ein bißchen an meiner Zigarette. „Schlechte Schauspieler, miese Tonqualität,“, nörgelt es von rechts, und er rutscht ein wenig auf dem Sofa herum, von dem aus man ohnehin kaum etwas sieht.
„Das hast du nie verstanden.“, sage ich und trinke schales, bitteres Bier.
„Das hast du nie verstanden.“, sage ich und trinke schales, bitteres Bier.
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