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DIE NACHT VON Samstag, 17. Juni 2006
Ringelnatz: Leere Nacht
ma.y, 00:46h
Es ließ ein Huhn sich braten.
Ich roch es. Doch es lockte nicht.
Mich grüßten zwei Soldaten.
Sie hatten kein Gesicht.
Ich schritt an Licht und Scheinen
Vorbei. Und schritt. Und schritt vorbei.
Ich sah ein Mädchen weinen.
Doch meine Brille ging entzwei.
Ein Bogen strich die Geige.
Und Stumme tranken Luft.
Mich streiften nasse Zweige.
Und irgend jemand sagte »Schuft«.
Bin beinah überfahren.
Das Auto hat mich ausgelacht.
Wo meine Freunde wohl waren
In dieser gottvergessenen Nacht?
(Quelle)
Ich roch es. Doch es lockte nicht.
Mich grüßten zwei Soldaten.
Sie hatten kein Gesicht.
Ich schritt an Licht und Scheinen
Vorbei. Und schritt. Und schritt vorbei.
Ich sah ein Mädchen weinen.
Doch meine Brille ging entzwei.
Ein Bogen strich die Geige.
Und Stumme tranken Luft.
Mich streiften nasse Zweige.
Und irgend jemand sagte »Schuft«.
Bin beinah überfahren.
Das Auto hat mich ausgelacht.
Wo meine Freunde wohl waren
In dieser gottvergessenen Nacht?
(Quelle)
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i canīt get no sleep
DIE NACHT VON Montag, 12. Juni 2006
schon so spät...
referral, 02:29h
Bald ist es halb eins und ich bin immer noch wach. Nicht schlecht für einen, der um halb zwei (mittags) eigentlich ein gemütliches Mittagsschläfchen halten wollte und den ganzen Tag vor Müdigkeit vornüber zu kippen drohte
Ist der tote Punkt überwunden, ist man gar nicht mehr müde und ab einer gewissen Uhrzeit bereitet der Gedanke an den Wecker, der morgens klingeln wird nur noch ein schlechtes Gewissen, das noch mehr am Schlafen hindert. Fallstricke allenthalben.
Ist der tote Punkt überwunden, ist man gar nicht mehr müde und ab einer gewissen Uhrzeit bereitet der Gedanke an den Wecker, der morgens klingeln wird nur noch ein schlechtes Gewissen, das noch mehr am Schlafen hindert. Fallstricke allenthalben.
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i canīt get no sleep
DIE NACHT VON Montag, 5. Juni 2006
Heizstrahler
referral, 01:11h
Es ist recht kalt, draussen auf der Terasse, aber der Heizstrahler (Tschibo, Abgebot von vor ein paar Wochen) macht es erträglich. Stufe 2 verbietet mir mein ökologisches Gewissen und die kommende Stromrechnung, aber auch mit Stufe 1 lässt es sich ganz gut aushalten.
Alles ist aufgewählt in mir; ich komme mir vor wie John bei Ally McBeal. Dabei bin ich doch eher der Fish-Typ (Schwamm drüber). Es ist kurz vor elf, die Nachbarn, die gerade heimgekommen sind, machen auch gleich wieder das Licht aus und gehen schlafen. Ich kann nicht schlafen. Bin aufgewühlt. Zerwühlt. Durcheinander gewirbelt. Möchte so vieles klären, kenne aber nicht die Einzelheiten. Möchte soviele Geschichten erzählen, kenne aber nicht die Enden. Muss soviel zu Ende bringen, kann mich aber nicht mehr an die Anfänge erinnern. Es gibt keinen roten Faden, an den man sich klammern könnte, keine sichtbaren Pfade, die den Weg weisen.
Ein kurzer Test mit Stufe zwei des Heizstrahlers war ernüchternd. Doppelter Stromverbrauch, keine nennenswerten Vorteile. Es bleibt also schwierig.
Alles ist aufgewählt in mir; ich komme mir vor wie John bei Ally McBeal. Dabei bin ich doch eher der Fish-Typ (Schwamm drüber). Es ist kurz vor elf, die Nachbarn, die gerade heimgekommen sind, machen auch gleich wieder das Licht aus und gehen schlafen. Ich kann nicht schlafen. Bin aufgewühlt. Zerwühlt. Durcheinander gewirbelt. Möchte so vieles klären, kenne aber nicht die Einzelheiten. Möchte soviele Geschichten erzählen, kenne aber nicht die Enden. Muss soviel zu Ende bringen, kann mich aber nicht mehr an die Anfänge erinnern. Es gibt keinen roten Faden, an den man sich klammern könnte, keine sichtbaren Pfade, die den Weg weisen.
Ein kurzer Test mit Stufe zwei des Heizstrahlers war ernüchternd. Doppelter Stromverbrauch, keine nennenswerten Vorteile. Es bleibt also schwierig.
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Nächte wie diese...
unreal, 03:25h
Es ist halb 2 und eigentlich müßte ich schon lange schlafen. Nur... ich kann nicht. Eine innere Unruhe, Gespräche des Vortags, ungewisse Zukunft und vieles mehr spukt wirr in meinem Kopf umher.
Wäre ich doch nur in der Lage, Gedanken zu fassen, zu kanalisieren, zu artikulieren. Mir Luft zu verschaffen, die Dinge ruhig und sachlich angehen könnte helfen. Aber wo anfangen? Es ist alles so... wirr.
Wäre wirres.net nicht schon vergeben, es wäre die optimale Ergänzung zu unkreativ.net :-D
Wäre ich doch nur in der Lage, Gedanken zu fassen, zu kanalisieren, zu artikulieren. Mir Luft zu verschaffen, die Dinge ruhig und sachlich angehen könnte helfen. Aber wo anfangen? Es ist alles so... wirr.
Wäre wirres.net nicht schon vergeben, es wäre die optimale Ergänzung zu unkreativ.net :-D
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i canīt get no sleep
DIE NACHT VON Mittwoch, 31. Mai 2006
Römer
o.lee, 04:41h
Nach langer Zeit mal wieder im Römer abdancen gewesen. Müsste ich morgen nicht in der Schule stehen und unterrichten dann wäre ich ja noch mit in den Tower gegangen. Dort musste ich bis 0.30 Uhr eh noch eine Veranstaltung abbauen. Aber jetzt, um 2.40 Uhr nochmal hin und dann keine Ahnung wann erst ins Bett und morgen um 9.00 Uhr in der Schule sein,- das hätte ich wohl nicht geschafft. Euch eine gute Nacht!
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i canīt get no sleep
DIE NACHT VON Mittwoch, 24. Mai 2006
Chillen
booldog, 23:04h
In einem finsteren Winkel im dritten Stock, fernab der Bar, lehne ich gegen einen Heizkörper. Wie ich mit meiner völlig deplazierten Regenjacke (Opas Erbstück) aussehe, die ich aus Faulheit nicht abgegeben habe, frage ich mich längst nicht mehr. Mit "Jockel Fuchsberger in Das Mädchen von Hongkong" habe ich mich schnell zufrieden gegeben. Meinen Freund, der mich aus dem gemütlichen Kreuzberg herbeizitiert hat, habe ich längst irgendwo im Gewühl der Tanzfläche verloren. Egal. Als vorhin unser Taxi in der Sackgasse hielt, erfuhr ich immerhin in einem Nebensatz, daß ich für Teil zwei seiner Abendplanung nicht mehr vorgesehen war. Spindler und Klatt, Labelparty, Gästeliste, wichtig. Schon gut, denn jetzt war es ohnehin zu spät.
Eine kleine männliche Gestalt wankt zielstrebig auf mich zu.
Bitte nicht.
Es ist ein Italiener. Ich verstehe ihn nicht. Wo gibt es hier - was?
Gerade heute hatte ich einen grottensgchlecht übersetzten Roman in den Fingern, der Ausdrücke der englischen Clubkultur mit entsetzlich altbackenem 70er-Jahre Jargon wiedergibt, bei dem das Übersetzerpaar offenbar stehengeblieben ist.
Achso. Nicht Bienen. "Piel-län" will der gute Mann: "Wo gibt-e es hier Piel-län?"
Ich kann es ihm natürlich nicht sagen, aber meine anfängliche Reserviertheit ist verschwunden.
Sardinien.
Drei Jahre hier.
Am 30. zurück nach Hause.
Freut sich.
Er wisse nicht, ob es an seinen schlechten Sprachkenntnissen liegt. Aber er hätte in den drei Jahren hier kaum jemanden - hier muß ich jetzt raten: kennengelernt. Sich angefreundet. Irgendwie sowas. Jedenfalls seien in Berlin alle kalt.
(Barcelona als nächstes. Wenn es klappt.)
Spontan fällt mir Nabokov ein. Maschenka. Seine Exilantenzeit hier, bevor er nach Frankreich weiterzog. Er wird in späteren Lebensjahren damit prahlen, sich in seiner Berliner Zeit nie mit einem Deutschen angefreundet zu haben. Hm.
Ich gebe ihm Recht.
"Ja, sie sind kalt. Biet-ter kalt."
Ich gebe ihm einen freundlichen Klaps auf die Schulter, als sein Kumpel eintrifft, und wünsche ihm alles Gute. Es lohnt sich nicht mehr, ihn sprachlich zu korrigieren: bitter und kalt vertragen sich nicht.
Manche hier sind bitter. Und manche - kalt.
Als ich auf die Unterführung zusteuere, wünsche ich, ich hätte meine Kamera dabei, um den gelben Schriftzug "METRO" vor dem sommerlichen Morgenhimmel zu fotografieren.
Eine kleine männliche Gestalt wankt zielstrebig auf mich zu.
Bitte nicht.
Es ist ein Italiener. Ich verstehe ihn nicht. Wo gibt es hier - was?
Gerade heute hatte ich einen grottensgchlecht übersetzten Roman in den Fingern, der Ausdrücke der englischen Clubkultur mit entsetzlich altbackenem 70er-Jahre Jargon wiedergibt, bei dem das Übersetzerpaar offenbar stehengeblieben ist.
Achso. Nicht Bienen. "Piel-län" will der gute Mann: "Wo gibt-e es hier Piel-län?"
Ich kann es ihm natürlich nicht sagen, aber meine anfängliche Reserviertheit ist verschwunden.
Sardinien.
Drei Jahre hier.
Am 30. zurück nach Hause.
Freut sich.
Er wisse nicht, ob es an seinen schlechten Sprachkenntnissen liegt. Aber er hätte in den drei Jahren hier kaum jemanden - hier muß ich jetzt raten: kennengelernt. Sich angefreundet. Irgendwie sowas. Jedenfalls seien in Berlin alle kalt.
(Barcelona als nächstes. Wenn es klappt.)
Spontan fällt mir Nabokov ein. Maschenka. Seine Exilantenzeit hier, bevor er nach Frankreich weiterzog. Er wird in späteren Lebensjahren damit prahlen, sich in seiner Berliner Zeit nie mit einem Deutschen angefreundet zu haben. Hm.
Ich gebe ihm Recht.
"Ja, sie sind kalt. Biet-ter kalt."
Ich gebe ihm einen freundlichen Klaps auf die Schulter, als sein Kumpel eintrifft, und wünsche ihm alles Gute. Es lohnt sich nicht mehr, ihn sprachlich zu korrigieren: bitter und kalt vertragen sich nicht.
Manche hier sind bitter. Und manche - kalt.
Als ich auf die Unterführung zusteuere, wünsche ich, ich hätte meine Kamera dabei, um den gelben Schriftzug "METRO" vor dem sommerlichen Morgenhimmel zu fotografieren.
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