DIE NACHT VON Dienstag, 5. April 2005
Cabrio bei Nacht
referral, 01:14h
Wir waren zu spät in Miami gelandet. Unser Tage zuvor in Atlanta reservierter Wagen war mittlerweile schon vergeben. Wir mussten mit einem Ersatzwagen vorlieb nehmen. Beim Einladen des Rollstuhls, ich war mit einem Rollstuhlfahrer unterwegs, bekam ich das Ding fast nicht in den Kofferraum, was mich verwunderte, hatten wir doch in Atlanta auch einen Chrysler LeBaron. Mein Reisekompagnon hatte mein Gefluche beim Einpacken gehört und wollte wissen, was los sei.
"Ich krieg den Scheissstuhl nicht in den Kofferraum."
"Das liegt daran, dass da noch für das Verdeck Platz sein muss."
Da sah ich es. Wir hatten ein Cabrio. Ich war noch nie in einem Cabrio gefahren und jetzt hatten wir eins für die komplette nächste Woche.
Ich habe den Rollstuhl doch noch irgendwie untergebracht (mit den Rädern auf dem Rücksitz) und wir fuhren los. Miami ist keine sonderlich schöne Stadt, aber in dieser Nacht habe ich sie geliebt. Von unten kam die warme Luft der Heizung, über mir die Sterne, um mich der typische Geruch amerikanischer Großstädte, vermischt mit der salzigen Luft des Ozeans. Im Radio lief Salsamusik. Wir fuhren stundenlang durch die Gegend um ein Hotel zu finden, aber eigentlich waren wir gar nicht auf der Suche.
Letztendlich fuhren wir in Richtung Key West. Um kurz vor zwei hielten wir an einer Pension auf einer kleinen Insel der Keys. Eines der drei Zimmer war noch frei und die 70-jährige Dame des Hauses ließ es sich nicht nehmen uns noch dem Pelikan vorzustellen, der den Garten als sein Zuhause auserkoren hatte. Wir sollten uns von ihm nicht stören lassen.
Ich habe mir in dieser Woche damals übrigens genau wie gestern die Rübe verbrannt. In manchen Dingen bin ich anscheinend nicht lernfähig.
"Ich krieg den Scheissstuhl nicht in den Kofferraum."
"Das liegt daran, dass da noch für das Verdeck Platz sein muss."
Da sah ich es. Wir hatten ein Cabrio. Ich war noch nie in einem Cabrio gefahren und jetzt hatten wir eins für die komplette nächste Woche.
Ich habe den Rollstuhl doch noch irgendwie untergebracht (mit den Rädern auf dem Rücksitz) und wir fuhren los. Miami ist keine sonderlich schöne Stadt, aber in dieser Nacht habe ich sie geliebt. Von unten kam die warme Luft der Heizung, über mir die Sterne, um mich der typische Geruch amerikanischer Großstädte, vermischt mit der salzigen Luft des Ozeans. Im Radio lief Salsamusik. Wir fuhren stundenlang durch die Gegend um ein Hotel zu finden, aber eigentlich waren wir gar nicht auf der Suche.
Letztendlich fuhren wir in Richtung Key West. Um kurz vor zwei hielten wir an einer Pension auf einer kleinen Insel der Keys. Eines der drei Zimmer war noch frei und die 70-jährige Dame des Hauses ließ es sich nicht nehmen uns noch dem Pelikan vorzustellen, der den Garten als sein Zuhause auserkoren hatte. Wir sollten uns von ihm nicht stören lassen.
Ich habe mir in dieser Woche damals übrigens genau wie gestern die Rübe verbrannt. In manchen Dingen bin ich anscheinend nicht lernfähig.
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DIE NACHT VON Montag, 28. März 2005
Ostermontag
referral, 01:56h
Morgen früh steht die allseits verhasste, aber stets praktizierte Ostermontagsfamilienversammlung an. Zwei Stunden Fahrt um Leute zu treffen, denen man den Rest des Jahres tunlichst aus dem Weg zu gehen versucht. Auf dem Tisch die obligatorischen Chantré-Flaschen, gefüllt mit Omas selbst gemachtem Eierlikör. Nicht, dass Verpoortens alkoholische Eierschaummasse nicht genau so schmecken würde, aber warum teuer Geld für Massenware ausgeben, wenn die hüftkranke Oma ein ähnlich ekelhaftes Gebräu in der eigenen Küche mit billigst erstandenem Fusel aus dem Discountmarkt auch selbst zusammen rühren kann. So denkt die Oma und panscht vor sich hin. Dass keiner Eierlikör mag - weder von ihr, noch von Verpoorten - interessiert sie weniger.
Die Reihen werden dieses Jahr etwas gelichteter sein, was dem inkontinenten Anteil der Verwandtschaft (und das sind nicht wenige) einen gewissen Vorteil bei der Vergabe der Toilettenplätze verschaffen wird. Das mindert - bildlich gesprochen - schon einmal den Druck bei der Veranstaltung.
Ansonsten wird es, wie üblich, zu einer Völlerei ausarten, die den Vergleich mit römischen Fressorgien unter Cesar nicht scheuen muss. Ich warte auf den Tag, an dem mein Kofferraum vor lauter prall mit Resten gefüllten Tupperschüsseln explodiert.
Aktuell ergeht es mir ähnlich wie Frau Fragmente. Ich suche passende Antworten. Die eine oder andere habe ich schon.
Die Reihen werden dieses Jahr etwas gelichteter sein, was dem inkontinenten Anteil der Verwandtschaft (und das sind nicht wenige) einen gewissen Vorteil bei der Vergabe der Toilettenplätze verschaffen wird. Das mindert - bildlich gesprochen - schon einmal den Druck bei der Veranstaltung.
Ansonsten wird es, wie üblich, zu einer Völlerei ausarten, die den Vergleich mit römischen Fressorgien unter Cesar nicht scheuen muss. Ich warte auf den Tag, an dem mein Kofferraum vor lauter prall mit Resten gefüllten Tupperschüsseln explodiert.
Aktuell ergeht es mir ähnlich wie Frau Fragmente. Ich suche passende Antworten. Die eine oder andere habe ich schon.
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bandwurmsätze zur sommerzeit
argh, 05:33h
während des samstäglichen starrens vom balkon herunter aus dem kapuzenpulli heraus in die nacht hinein über die tasse mit der heißen schokolade hinweg zu gedämpft klingender, weil hinter verschlossener balkontür abgespielter, musik, - währenddessen also von der grundschulphilosophischen idee, daß das ganze leben ein traum ist und man irgendwann aufwacht (oder daß das eigene leben der traum eines anderen wesens ist), zum eigentlich viel netteren und hoffentlich erwachsener-interessanteren ansatz hinübergegrübelt: daß das, was allgemein "tag" genannt wird, in wirklichkeit die gemeinte bedeutung der sog. "nacht" haben könnte. sollte. also: tagsüber kraft schöpfen, sich erholen, bis man zum sonnenuntergang dann endlich bereit dazu ist, stark (also "müde") genug für die nacht. die nacht als hauptsache, als eigentlicher zweck des tages. wortklauberei, vielleicht, aus schlafstörungen resultierend, möglich. aktiv sein zu müssen, um schlafen zu können, - anstatt schlafen zu müssen, um aktiv sein zu können. delta-t, wie üblich.
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DIE NACHT VON Sonntag, 27. März 2005
She's my best friends lady
referral, 00:17h
Wir standen an der Mauer einer Kirche und knutschten wie verliebte Teenies. Sie war alleine auf dem Fest aufgetaucht, was mir mehr als recht war. Ich hasste das Gefühl meinem Freund in die Augen zu schauen, während ich gleichzeitig seine Freundin begehrte. Da auch viele Leute anwesend waren, die sowohl sie, mich und ihren Freund kannten, beließen wir es zu Anfang bei Small Talk. Ab und an berührten sich wie zufällig unsere Hände. Mit steigendem Alkoholpegel wurden wir unvorsichtiger. Ein kurzer Kuss, meine Hand an ihrem Hintern, Händchen halten...
Eine Freundin, die wusste, was zwischen uns abging, grinste wissend aber ließ uns gewähren. Zu später Stunde, so spät, dass unsere fallenden Hemmungen mit der fehlenden Aufnahmefähigkeit des Umfeldes einhergingen, war es uns schließlich egal. Wir fielen uns an der Theke in die Arme, wer um uns herum stand war egal. Sie küsste (und tut es wahrscheinlich immer noch) sehr gut. Mit ihr küssen ist ein Fest. Es wurde Minute um Minute heftiger. Wir verließen die Kneipe und landeten bei der Kirche. Dort gab es das eine oder andere Gebüsch, das uns passend erschien.
In dieser Nacht ist nicht mehr passiert (etwas Petting, aber nicht mehr). Trotzdem hatte ich das schlechteste aller Gewissen, als mich ihr Freund am nächsten Tag an den Ort des Geschehens fuhr, damit ich mein Auto abholen konnte. Sie saß auf dem Beifahrersitz und lächelte mich gelegentlich an.
Eine Freundin, die wusste, was zwischen uns abging, grinste wissend aber ließ uns gewähren. Zu später Stunde, so spät, dass unsere fallenden Hemmungen mit der fehlenden Aufnahmefähigkeit des Umfeldes einhergingen, war es uns schließlich egal. Wir fielen uns an der Theke in die Arme, wer um uns herum stand war egal. Sie küsste (und tut es wahrscheinlich immer noch) sehr gut. Mit ihr küssen ist ein Fest. Es wurde Minute um Minute heftiger. Wir verließen die Kneipe und landeten bei der Kirche. Dort gab es das eine oder andere Gebüsch, das uns passend erschien.
In dieser Nacht ist nicht mehr passiert (etwas Petting, aber nicht mehr). Trotzdem hatte ich das schlechteste aller Gewissen, als mich ihr Freund am nächsten Tag an den Ort des Geschehens fuhr, damit ich mein Auto abholen konnte. Sie saß auf dem Beifahrersitz und lächelte mich gelegentlich an.
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happy birthday
argh, 02:50h
knapp vor ostern, halb zwei uhr nachts. der geburtstag meiner großmutter fiel dieses jahr auf karfreitag. ich war nicht dort, 400 autobahnkilometer und eine diplomarbeit im nacken sind zwei gute gründe, das gewissen zu beruhigen - in der zeit, die ich heute mit dem vor-mir-her-schieben der diplomarbeit verbracht habe, hätte ich die strecke locker zwei mal fahren können und meine oma hätte sich gefreut. jedenfalls hätte sie mich in persona vielleicht besser verstanden als telefonisch mit ihrem schlechtjustierten hörgerät.
88 ist sie heute geworden. ihren mann im krieg verloren, ihre drei töchter, darunter meine mom, praktisch allein aufgezogen, und dann mal eben so nebenbei auch noch mehrere jahre lang für meine erziehung gesorgt, als ich in meiner kindergartenzeit bei ihr gelebt habe. geschadet hat es mir nicht, im gegenteil.
bis vor fünf jahren war sie topfit. an einem samstag, an dem ich sie besuchen wollte, um ihr -ironischerweise- den wohnungsschlüssel, den ich immer noch hatte, zurückzugeben, fand ich sie -nachdem sie nach meinem klingeln nicht öffnete, ich aber ja noch den schlüssel hatte- weinend in ihrem wohnzimmer sitzen, weil sie sich seit ein paar stunden zuvor so schlecht fühlte, daß sie kaum noch laufen konnte. und sich aus falschem stolz heraus nicht traute, jemanden anzurufen, bei den nachbarn zu klingeln oder sich wenigstens einzugestehen, daß da irgendwas nicht ganz richtig sein konnte. im nachhinein haben sie und die ärzte immer wieder davon gesprochen, daß ich ihr mit meinem besuch (und der verständigung des notarztes) wohl "das leben gerettet" hatte. wäre ich ein paar stunden später vorbeigekommen wären die auswirkungen des schlaganfalls nicht mehr so einfach zu reparieren gewesen. sie kam mit einer reha-behandlung und krankengymnastik davon.
seitdem ist "die moral der truppe" am boden, das spüre ich. sie geht nur noch widerwillig aus dem haus, ist wehleidig, lebens-müde. dankt mir immer wieder, auch jetzt noch, wenn wir uns sehen, "für damals". und hat dabei einen blick, als würde sie sich trotzdem gleich von der brücke stürzen wollen. sie ist nicht mehr glücklich. beendet gespräche mit "wir wissen ja nicht, ob wir uns nochmal sehen", schenkt (mir) ihre ersparnisse ("lieber mit warmen als mit kalten händen"), will nicht wahrhaben, daß sie mittlerweile eine ihrer töchter um hilfe bitten muß, wenn sie einkaufen gehen möchte - und ich merke, daß allein die existenz und notwendigkeit eines hörgeräts sie so sehr in ihrer ehre kränkt, daß sie statt dessen fast lieber nichts mehr hören möchte.
mittlerweile merke ich, daß sie recht haben könnte - ich fange mit ähnlichen gedankengängen an, nachdem ich sie besucht habe. was, wenn das jetzt das letzte mal war, daß ich sie gesehen habe? ich hatte noch nie einen todesfall in der näheren verwandtschaft. keine ahnung, wie ich mit sowas umgehen soll - und vor allem nicht, wenn es gerade meine oma trifft. die beste oma von allen. ungelogen. vor fünf jahren dachte ich noch, sie gehört zu den omas, die ewig leben werden (oder zumindest die 100 schaffen), mittlerweile weine ich fast nach telefonaten, bei denen sie (zu) lang gebraucht hat um zu hören, wer sie anruft.
zum kotzen ist das alles.
88 ist sie heute geworden. ihren mann im krieg verloren, ihre drei töchter, darunter meine mom, praktisch allein aufgezogen, und dann mal eben so nebenbei auch noch mehrere jahre lang für meine erziehung gesorgt, als ich in meiner kindergartenzeit bei ihr gelebt habe. geschadet hat es mir nicht, im gegenteil.
bis vor fünf jahren war sie topfit. an einem samstag, an dem ich sie besuchen wollte, um ihr -ironischerweise- den wohnungsschlüssel, den ich immer noch hatte, zurückzugeben, fand ich sie -nachdem sie nach meinem klingeln nicht öffnete, ich aber ja noch den schlüssel hatte- weinend in ihrem wohnzimmer sitzen, weil sie sich seit ein paar stunden zuvor so schlecht fühlte, daß sie kaum noch laufen konnte. und sich aus falschem stolz heraus nicht traute, jemanden anzurufen, bei den nachbarn zu klingeln oder sich wenigstens einzugestehen, daß da irgendwas nicht ganz richtig sein konnte. im nachhinein haben sie und die ärzte immer wieder davon gesprochen, daß ich ihr mit meinem besuch (und der verständigung des notarztes) wohl "das leben gerettet" hatte. wäre ich ein paar stunden später vorbeigekommen wären die auswirkungen des schlaganfalls nicht mehr so einfach zu reparieren gewesen. sie kam mit einer reha-behandlung und krankengymnastik davon.
seitdem ist "die moral der truppe" am boden, das spüre ich. sie geht nur noch widerwillig aus dem haus, ist wehleidig, lebens-müde. dankt mir immer wieder, auch jetzt noch, wenn wir uns sehen, "für damals". und hat dabei einen blick, als würde sie sich trotzdem gleich von der brücke stürzen wollen. sie ist nicht mehr glücklich. beendet gespräche mit "wir wissen ja nicht, ob wir uns nochmal sehen", schenkt (mir) ihre ersparnisse ("lieber mit warmen als mit kalten händen"), will nicht wahrhaben, daß sie mittlerweile eine ihrer töchter um hilfe bitten muß, wenn sie einkaufen gehen möchte - und ich merke, daß allein die existenz und notwendigkeit eines hörgeräts sie so sehr in ihrer ehre kränkt, daß sie statt dessen fast lieber nichts mehr hören möchte.
mittlerweile merke ich, daß sie recht haben könnte - ich fange mit ähnlichen gedankengängen an, nachdem ich sie besucht habe. was, wenn das jetzt das letzte mal war, daß ich sie gesehen habe? ich hatte noch nie einen todesfall in der näheren verwandtschaft. keine ahnung, wie ich mit sowas umgehen soll - und vor allem nicht, wenn es gerade meine oma trifft. die beste oma von allen. ungelogen. vor fünf jahren dachte ich noch, sie gehört zu den omas, die ewig leben werden (oder zumindest die 100 schaffen), mittlerweile weine ich fast nach telefonaten, bei denen sie (zu) lang gebraucht hat um zu hören, wer sie anruft.
zum kotzen ist das alles.
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DIE NACHT VON Freitag, 25. März 2005
Codefrickeleien
prospero, 02:57h
Ich sollte schlauer sein. Wirklich. Den Gedanken, dass man mal eben so etwas im Code der Blogsoftware ändern sollte und dass das ja nicht so lange dauern kann, diesen Gedanken sollte ich mit doppelten Warnzeichen versehen. A la "Achtung! Vorsicht! Falsche Abzweigung!"
Denn natürlich ist das eben nicht in einer gedachten Viertelstunde getan, das rumpfriemeln im Code. Knapp zwei Stunden, etlichen Forenbesuchen sowie mehreren Litern Vanilla-Coke später erhalte ich die Einsicht dass das, was ich ändern will, in der neuen Version der Software offenbar nicht geht. So allgemein gesprochen. Nicht, dass ich der weltgrößte Programmierer der Welt wäre - sonst wäre da nach dem Update ja schon längst irgendein anderes Theme auf dem Server - aber immerhin bin ich klug genug zu wissen, was man ändern kann und lernfähig. Heute aber sozusagen an höherer Gewalt gescheitert. Macht auch nichts. Wenn ich mich jetzt ins Bett lege habe ich immerhin noch das Gefühl, wenigstens etwas gelernt zu haben.
Denn natürlich ist das eben nicht in einer gedachten Viertelstunde getan, das rumpfriemeln im Code. Knapp zwei Stunden, etlichen Forenbesuchen sowie mehreren Litern Vanilla-Coke später erhalte ich die Einsicht dass das, was ich ändern will, in der neuen Version der Software offenbar nicht geht. So allgemein gesprochen. Nicht, dass ich der weltgrößte Programmierer der Welt wäre - sonst wäre da nach dem Update ja schon längst irgendein anderes Theme auf dem Server - aber immerhin bin ich klug genug zu wissen, was man ändern kann und lernfähig. Heute aber sozusagen an höherer Gewalt gescheitert. Macht auch nichts. Wenn ich mich jetzt ins Bett lege habe ich immerhin noch das Gefühl, wenigstens etwas gelernt zu haben.
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DIE NACHT VON Dienstag, 22. März 2005
You've got mail
referral, 23:48h
Manchmal sitzt man da und fragt sich, was wohl aus den ganzen Leuten geworden ist, mit denen mal die Schulbank gedrückt hat. Mit manchen hat man ja noch mehr oder minder regen Kontakt, einige sieht man alle paar Jahre zu irgendwelchen Anlässen, aber die meisten vergisst man einfach.
Bis zu dem Moment, in dem eine Einladungsmail zu einem Jahrgangstreffen in der Mailbox landet. Man sichtet grob die Empfängerliste und wundert sich - zum einen darüber, dass das Abitur nun schon seit fünfzehn respektive sechzehn Jahren final bestanden ist, zum anderen über den Werdegang einiger Leidensgenossen. Da wimmelt es neben den web.de und hotmail-Accounts von äußerst ansehnlichen Domains. Von den wirklich atemberaubenden Karrieren dreier Mitstreiter wusste ich, aber auch der Rest macht einen interessanten Eindruck. Ich glaube ich gehe hin. Kontakte wieder auffrischen könnte in diesen Zeiten förderlich sein. Ein positiver Aspekt dabei: Die Leute sind nett und manche kenne ich schon seit ich zehn bin.
Bis zu dem Moment, in dem eine Einladungsmail zu einem Jahrgangstreffen in der Mailbox landet. Man sichtet grob die Empfängerliste und wundert sich - zum einen darüber, dass das Abitur nun schon seit fünfzehn respektive sechzehn Jahren final bestanden ist, zum anderen über den Werdegang einiger Leidensgenossen. Da wimmelt es neben den web.de und hotmail-Accounts von äußerst ansehnlichen Domains. Von den wirklich atemberaubenden Karrieren dreier Mitstreiter wusste ich, aber auch der Rest macht einen interessanten Eindruck. Ich glaube ich gehe hin. Kontakte wieder auffrischen könnte in diesen Zeiten förderlich sein. Ein positiver Aspekt dabei: Die Leute sind nett und manche kenne ich schon seit ich zehn bin.
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Heine-haft
prospero, 03:29h
Zwar zieht durch mein Gemüt momentan nicht unbedingt liebliches Geläute, aber die sanfte Stimme von Diana Krall haucht aus den Lautsprechern ihr "Besame Mucho" und für mich ist das in dieser Nacht das Frühlingslied, das leise durch das geöffnete Fenster in die Weite dringt.
Der einzige Haken bei der Sache ist, dass momentan kein Liebchen auf irgendeinen Gruß wartet, schon gar nicht eines, das in einem schmucken Haus wohnt vor dem die Blumen sprießen.
Der einzige Haken bei der Sache ist, dass momentan kein Liebchen auf irgendeinen Gruß wartet, schon gar nicht eines, das in einem schmucken Haus wohnt vor dem die Blumen sprießen.
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DIE NACHT VON Montag, 21. März 2005
Schattenzeit
wortschnittchen, 01:41h
Rückblende.
Der Mond scheint kalt von einem wolkenlosen Nachthimmel durch die ungeputzten Fenster. Scharf hebt sich das Fensterkreuz der Balkontür ab. Das extra für diese Nacht, diese besondere Nacht, ausgesuchte Lied trägt den Moment. Klarinette, Giora Feidman. Vor einigen Jahren war ich auf seinem Konzert. Schöne Momente.
Ich lasse das Gewebe durch meine Hände gleiten. Gutes Material, fest und haltbar genug, um Boote zu ziehen. Der Wind in den Haaren, als ich Wende und Halse übe, Mann-über-Bord-Manöver, die Prüfung zum Segelschein Binnen A in Sicht. Unbeschwert, frei, wild. Seefahrerblut.
In diesen Minuten gehen so viele Gedanken durch den Kopf. Revue passieren lassen. Viel Zeit bleibt nicht mehr. Ich habe einen Plan, von dem ich nicht mehr weiß, ob ich ihn umsetze. Meine Entscheidung.
Ich stehe auf, wische dabei mit einer Bewegung die Briefe vom Tisch. Sie sind nur Papier, nichts wert. Wie viel wert ist ein Gefühl? Ein Auto, ein Grundstück, Schmuck? Die Form wahren.
Die letzten Takte des Liedes verklingen. Jetzt wäre es Zeit. Schattenzeit.
Am nächsten Tag weiß ich: Ich bleibe Siegerin. Über die Nächte und die Tage.
Der Mond scheint kalt von einem wolkenlosen Nachthimmel durch die ungeputzten Fenster. Scharf hebt sich das Fensterkreuz der Balkontür ab. Das extra für diese Nacht, diese besondere Nacht, ausgesuchte Lied trägt den Moment. Klarinette, Giora Feidman. Vor einigen Jahren war ich auf seinem Konzert. Schöne Momente.
Ich lasse das Gewebe durch meine Hände gleiten. Gutes Material, fest und haltbar genug, um Boote zu ziehen. Der Wind in den Haaren, als ich Wende und Halse übe, Mann-über-Bord-Manöver, die Prüfung zum Segelschein Binnen A in Sicht. Unbeschwert, frei, wild. Seefahrerblut.
In diesen Minuten gehen so viele Gedanken durch den Kopf. Revue passieren lassen. Viel Zeit bleibt nicht mehr. Ich habe einen Plan, von dem ich nicht mehr weiß, ob ich ihn umsetze. Meine Entscheidung.
Ich stehe auf, wische dabei mit einer Bewegung die Briefe vom Tisch. Sie sind nur Papier, nichts wert. Wie viel wert ist ein Gefühl? Ein Auto, ein Grundstück, Schmuck? Die Form wahren.
Die letzten Takte des Liedes verklingen. Jetzt wäre es Zeit. Schattenzeit.
Am nächsten Tag weiß ich: Ich bleibe Siegerin. Über die Nächte und die Tage.
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DIE NACHT VON Freitag, 18. März 2005
Bettschwere
prospero, 00:10h
Irgendwo bin ich über den Begriff "Bettschwere" gestolpert - wars in einem Buch oder in einer Fernsehsendung, mein Gedächtnis wird allmählich zu einem Schweizer Käse und ich hoffe, irgendwann erreichen wir mal den Neuromancer-Status in dieser Hinsicht wenigstens.
Dass mein Bett schwer ist - immerhin aus Holz und nicht die Art, die aus flachgepressten ehemaligen Matratzen besteht, hauchdünn ausgelegen und irgendwie auf dem Fussboden platziert - dass also mein Bett schwer ist braucht mir keiner zu sagen. Das Teil in mein Zimmer zu schleppen war das, was die Physik als Arbeit definiert.
Hat es jetzt Gewicht oder hat es Masse, wo wir schon mal bei der Physik sind? Ich einige mich mit mir selbst - ein Anzeichen dafür, dass es wirklich spät ist, normalerweise habe ich nur ein Ich - darauf, dass es Gewicht hat. Mein Bett hat Gewicht, das muss ja auch so sein. Denn wenn es unwichtig wäre, hätte ich es ja wohl kaum.
Bettschwere - komisches Wort. Wenn auch was völlig anderes gemeint ist, so hat zumindest mein Bett doch Gewicht. So ab und an vermehrt sich das dann, wenn ich drinliege. Oder vermehrt sich die Masse? Es ist spät...
Dass mein Bett schwer ist - immerhin aus Holz und nicht die Art, die aus flachgepressten ehemaligen Matratzen besteht, hauchdünn ausgelegen und irgendwie auf dem Fussboden platziert - dass also mein Bett schwer ist braucht mir keiner zu sagen. Das Teil in mein Zimmer zu schleppen war das, was die Physik als Arbeit definiert.
Hat es jetzt Gewicht oder hat es Masse, wo wir schon mal bei der Physik sind? Ich einige mich mit mir selbst - ein Anzeichen dafür, dass es wirklich spät ist, normalerweise habe ich nur ein Ich - darauf, dass es Gewicht hat. Mein Bett hat Gewicht, das muss ja auch so sein. Denn wenn es unwichtig wäre, hätte ich es ja wohl kaum.
Bettschwere - komisches Wort. Wenn auch was völlig anderes gemeint ist, so hat zumindest mein Bett doch Gewicht. So ab und an vermehrt sich das dann, wenn ich drinliege. Oder vermehrt sich die Masse? Es ist spät...
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