DIE NACHT VON Sonntag, 6. November 2005
Eine neue Woche startet wieder im Hotel
businessgolf, 23:27h
Wieder gependelt!
Die Woche ist 4 Tage lang und startet heute. Am Donnerstag ist sie vorbei.
Im Fernsehen läuft Rocky in der gefühlten viertausendsten Wiederholung.
Das Zimmer ist diesmal ein anderes. Steril, Business-Standard. Wenn das Hotel über Nacht an einen anderen Ort versetzt würde, würde es jemand merken?
Morgens werde ich wieder die Herren treffen beim Frühstück - noch ohne Krawatte und alle mit dem selben Ausdruck in den Augen.
Guten Start in die Woche!
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i canīt get no sleep
DIE NACHT VON Dienstag, 21. Juni 2005
Nachttheater
donalphons, 02:52h
Nebenan, im musischen Theater, proben sie noch, und gehen die Rollen durch. Früher war das Girls only, was manchen Aufführungen, wie, sagen wir mal dem Sommernachtstraum, eine ziemlich homoerotisch-schwülstige Atmosphäre gab. Heute sind beide Geschlechter beteiligt, und sie debattieren, bis ihnen um Mitternacht das Licht abgeschaltet wird.
Welcher Lysander da wohl welche Hermia anschmachten wird, oder vielleicht schmeisst sich auch eine Polly an Maceath ran, wer kann das schon sagen. Die SAchule ist berühmt dafür, die Leute bis zu dem Punkt gut werden zu lassen, an dem sie sich falsche Hoffnungen machen, von einer Karriere als Sopranistin oder Charaktermime. Wenn sie dann gescheitert sind, kommen sie zurück und vergrössern die Heerschar der kulturtreibenden Bürger dieser Stadt, in Chören, Orchestern und Schauspielgruppen, und stecken ihre Nachkommen wieder in diese Schule.
Und alles nur wegen einem falschen Traum von den Brettern, die schon lang nicht mehr die Welt bedeuten.
Welcher Lysander da wohl welche Hermia anschmachten wird, oder vielleicht schmeisst sich auch eine Polly an Maceath ran, wer kann das schon sagen. Die SAchule ist berühmt dafür, die Leute bis zu dem Punkt gut werden zu lassen, an dem sie sich falsche Hoffnungen machen, von einer Karriere als Sopranistin oder Charaktermime. Wenn sie dann gescheitert sind, kommen sie zurück und vergrössern die Heerschar der kulturtreibenden Bürger dieser Stadt, in Chören, Orchestern und Schauspielgruppen, und stecken ihre Nachkommen wieder in diese Schule.
Und alles nur wegen einem falschen Traum von den Brettern, die schon lang nicht mehr die Welt bedeuten.
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DIE NACHT VON Mittwoch, 8. Juni 2005
Späte Küche
donalphons, 02:11h
Keine gute Idee: Nach 11 in der Provinz an einem Montag etwas zu Essen bestellen. Pizzadienste sind so totb wie Chinesen, allein der Sushi-Express hat auf, für die Kleinstadt-Professionals, die denken, dass das irgendwie dazu gehört, der Japanschlunz nach Eins.
Blieben noch die Amerikaner mit ihren Klopsen auf Lpprigbrot, aber so tief sollte man dann doch nicht sinken. Also wird der Kühlschrank bis aufs letzte Gramm Padano ausgequetscht, und mitten in der Nacht am Herd Mozart gesungen: Madamina, il catalogo è questo... - und bei den Blonden landen die Austernpilze unter dem Messer, und bei sua passion predominante wird der Pecorino gerieben.
Na also. Geht doch.
Blieben noch die Amerikaner mit ihren Klopsen auf Lpprigbrot, aber so tief sollte man dann doch nicht sinken. Also wird der Kühlschrank bis aufs letzte Gramm Padano ausgequetscht, und mitten in der Nacht am Herd Mozart gesungen: Madamina, il catalogo è questo... - und bei den Blonden landen die Austernpilze unter dem Messer, und bei sua passion predominante wird der Pecorino gerieben.
Na also. Geht doch.
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DIE NACHT VON Sonntag, 15. Mai 2005
Von wegen die westlichen Nachbarn und Blogs
donalphons, 00:59h
Also, die hier lebenden Französinnen und Franzosen wissen auch nicht, was so ein Blog eigentlich ist. Und so kann ich es ihnen auf einer kleinen Party inm total verregneten, kontinentalkalten Berlin erklären...
Eigentlich hätte diese Party auf der Terasse stattfinden sollen, oder an den weit geöffneten Fenstern, während der Abendwind herein haucht. Egal. So endet die Party eben in der Küche, aber bis dahin sind es noch ein paar Stunden.
Eigentlich hätte diese Party auf der Terasse stattfinden sollen, oder an den weit geöffneten Fenstern, während der Abendwind herein haucht. Egal. So endet die Party eben in der Küche, aber bis dahin sind es noch ein paar Stunden.
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DIE NACHT VON Samstag, 7. Mai 2005
Die Zigarillosau
donalphons, 03:33h
Links neben mich setzte sich die Sau hin. Sie raunzte den Bettler an, bestellte mit zwei Wörtern - die 45 - frass mit dem offenen Maul knapp über dem Teller, hatte die linke Hand auf dem Knie und den rechten Ellebogen auf dem Tisch. Auf die Frage, ob es ihm geschmeckt habe, antortete er "Ging schneller als sonst". Und obwohl ich nur einen Meter nebenihm beim Essen war, zündete sich die Sau eine stinkende Zigarillo an. Die Luft war zum Schneiden.
Die Halsschlagader der Sau auch. Warum fressen solche Schweine nicht irgendwo anders?
Die Halsschlagader der Sau auch. Warum fressen solche Schweine nicht irgendwo anders?
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DIE NACHT VON Samstag, 23. April 2005
Rückzug
donalphons, 05:34h
Im späten Mittelalter, ausgehend vom Papstpalast in Avignion, entwickelte man eine Raumtheorie einer langen Linie. Zimmer an Zimmer reihte sich hintereinander, an einem langen Schlauch von immer enger werdendem Gang. Vorne waren die Räume noch gross, hinten dagegen klein, privat, gewissen Bedürfnissen zugeschrieben. So ähnlich ist das auch, wenn man mehrere Blogs hat: Man kann sich zurückziehen ins Privatgemach, auch wenn es öffentlich ist.
Tee trinken, und nachdenken, was da vorne gerade geschieht, weit weg von hier und durch viele Links getrennt.
Tee trinken, und nachdenken, was da vorne gerade geschieht, weit weg von hier und durch viele Links getrennt.
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DIE NACHT VON Sonntag, 17. April 2005
Lass alle Hoffnung fahren
donalphons, 01:30h
Erwartungsgemäss wird es ja doch nichts für die, die sich da reindrängeln, Richtung Ausgehgebiete.
Am Ausgang haben sich ein paar ambulante Stände niedergelassen, unter anderem auch ein Bäcker, der fast die ganze Nacht offen hat. Ab und zu kaufe ich dort ein, und niemals erscheint hier ein frisch verliebtes, oder auch nur sexhungriges Päärchen.
Am Ausgang haben sich ein paar ambulante Stände niedergelassen, unter anderem auch ein Bäcker, der fast die ganze Nacht offen hat. Ab und zu kaufe ich dort ein, und niemals erscheint hier ein frisch verliebtes, oder auch nur sexhungriges Päärchen.
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DIE NACHT VON Mittwoch, 13. April 2005
Nouvelle Vague
donalphons, 07:52h
Nachts, nach drei Uhr, fährt Radio France International ein ziemlich ansprechendes Musikprogramm, irgendwo zwischen Soul, Fahrstuglmusik und Chanson, sauber durchgemischt mit denau dem richtigen Flow, um über die kaputten Kopfsteinpflaster menschenleerer Strassen von Weissensee zurück Richtung Mitte zu fahren.
Es ist wie der Soundtrack zu einem dieser französischen Filme, wo viel geredet und noch mehr geschwiegen wird, wo eigentlich nicht viel passiert, bis sich die Handlung beschleunigt und kurz vor Schluss überschlägt. Das Blau der Neonröhren erinnert dich an den Film Diva von Jean-Jacques Beneix, den du 1983 gesehen hast, und an dem Tag hast du geahnt, dass dein Leben anders sein und werden muss als das, was dir deine Familie und dein Umfeld als Lebensweg vorgezeichnet hat. Diva ist für dich das, was für deine Schüler später mal "Reality bites" wurde, ein Versprechen, eine Hoffnung, vielleicht auch irgendwann mal mit einer dieser unfassbar coolen Asiatinnen eine ganze Nacht durch reden, bis zum Morgengrauen, während die Bösen in denn Ruinen ihren eigenen Untergang herbeiführen.
Und so gleitest du durch die Strassen der schlafenden, zerfallenden Stadt, und fragst dich, von was die Frau da wohl singt, und warum du hier und jetzt bist, und die anderen, die 1983 mit im Kino waren, 500 Kilometer von hier brav in ihren Betten schlafen. Wenn du dann wieder am Rechner bist, schickst du einer dieser unglaublich coolen Asiatinnen einen Kontakt, den sie braucht, um mit einem Informatik-Professor und seinem Kryptographieprojekt eine grössere Geschichte anzustossen. In drei, vier Wochen ist sie dann warhrscheinlich wieder in Berlin.
Es ist wie der Soundtrack zu einem dieser französischen Filme, wo viel geredet und noch mehr geschwiegen wird, wo eigentlich nicht viel passiert, bis sich die Handlung beschleunigt und kurz vor Schluss überschlägt. Das Blau der Neonröhren erinnert dich an den Film Diva von Jean-Jacques Beneix, den du 1983 gesehen hast, und an dem Tag hast du geahnt, dass dein Leben anders sein und werden muss als das, was dir deine Familie und dein Umfeld als Lebensweg vorgezeichnet hat. Diva ist für dich das, was für deine Schüler später mal "Reality bites" wurde, ein Versprechen, eine Hoffnung, vielleicht auch irgendwann mal mit einer dieser unfassbar coolen Asiatinnen eine ganze Nacht durch reden, bis zum Morgengrauen, während die Bösen in denn Ruinen ihren eigenen Untergang herbeiführen.
Und so gleitest du durch die Strassen der schlafenden, zerfallenden Stadt, und fragst dich, von was die Frau da wohl singt, und warum du hier und jetzt bist, und die anderen, die 1983 mit im Kino waren, 500 Kilometer von hier brav in ihren Betten schlafen. Wenn du dann wieder am Rechner bist, schickst du einer dieser unglaublich coolen Asiatinnen einen Kontakt, den sie braucht, um mit einem Informatik-Professor und seinem Kryptographieprojekt eine grössere Geschichte anzustossen. In drei, vier Wochen ist sie dann warhrscheinlich wieder in Berlin.
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DIE NACHT VON Dienstag, 12. April 2005
Horror
donalphons, 01:54h
Es gibt so Ecken...
In einer der angeblich besseren Strassen des Prenzlauer Berges ist eine Nachts geöffnete Suffausgabe. Einziges Kennzeichen ist eine Leuchtschrift "Premiere Sportbar", darunter ist eine schmale Tür und gleich dahinter ein Tisch, hinter dem der Inhaber steht. Er ist vielleicht 40 jahre alt, sieht aber mit seinen schütteren Haaren, dem aufgeschwemmten Gesicht und dem Prolo-Schnauzer aus wie 60. Zumal im pervers hellen Neonlich, das von der Decke fällt. Im schlauchförmigen Raum sind die Regale mit Flaschen angefüllt, und auf den einzigen beiden Stühlen sitzen zwei junge Typen mit baseball-Käppis, schweigend, und schauen in einen kleinen, uralten Fernseher, der offensichtlich nur noch schwarzweiss mit Graupel zeigen kann.
Und icht ein Säufer gerade noch der Kollision mit mir ausgewichen wäre, um mit lautem, unverständlichen Gegröle in Richtung Tür abzubiegen und diesen Laden zu betreten, hätte ich keinen Einblick in dieses Leben, in diese Nächte der Heimatlosen bekommen, die jetzt wahrscheinlich mit drei Bier mehr intus endlich den Zustand erreicht haben, in dem ihnen das Leben erträglich erscheint.
In einer der angeblich besseren Strassen des Prenzlauer Berges ist eine Nachts geöffnete Suffausgabe. Einziges Kennzeichen ist eine Leuchtschrift "Premiere Sportbar", darunter ist eine schmale Tür und gleich dahinter ein Tisch, hinter dem der Inhaber steht. Er ist vielleicht 40 jahre alt, sieht aber mit seinen schütteren Haaren, dem aufgeschwemmten Gesicht und dem Prolo-Schnauzer aus wie 60. Zumal im pervers hellen Neonlich, das von der Decke fällt. Im schlauchförmigen Raum sind die Regale mit Flaschen angefüllt, und auf den einzigen beiden Stühlen sitzen zwei junge Typen mit baseball-Käppis, schweigend, und schauen in einen kleinen, uralten Fernseher, der offensichtlich nur noch schwarzweiss mit Graupel zeigen kann.
Und icht ein Säufer gerade noch der Kollision mit mir ausgewichen wäre, um mit lautem, unverständlichen Gegröle in Richtung Tür abzubiegen und diesen Laden zu betreten, hätte ich keinen Einblick in dieses Leben, in diese Nächte der Heimatlosen bekommen, die jetzt wahrscheinlich mit drei Bier mehr intus endlich den Zustand erreicht haben, in dem ihnen das Leben erträglich erscheint.
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DIE NACHT VON Freitag, 8. April 2005
Fetisch Lounge
donalphons, 05:16h
fast zumindest - aber die Bänder um die Fesseln waren schmal, die Spitzen spitz, die Absätze hoch und die Formen ausgefallen.
Man sollte eigentlich imm er nur Frauen mit tollen Schuhen auf die Bühne lassen.
Man sollte eigentlich imm er nur Frauen mit tollen Schuhen auf die Bühne lassen.
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