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Deep in the core of the terrific night Is when we search for the light Boot the notebook and start to write we struggle, fight nightrmares in the clear moon light until the dawn... insomnia we can't get no sleep

Open 10 P.M. until dawn

Nachtmenschen

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i can´t get no sleep

DIE NACHT VON Donnerstag, 31. März 2005

Geburt & Chaos
nickname, 01:47h
Mittendrin, statt nur dabei.

Was, wenn selbst die eigenen Leute vor schadhaften Intrigen/Egoismen nicht zurueckschrecken?
Warum koennen sich solche Subjekte samt ausgelebtem Kopfkino nicht ein bisschen zuruecknehmen, den eigenen Bullshit-Bingo ohne Zuschauer fahren?
Ein Kampf gegen und um Windmuehlen.

Der tradierte Nachname aehnelt einer schweren, bedeutungsschwangeren wie beharrungsvermoegenden Buerde, mit zunehmendem Alter traegt diese sich fataler. Ich hatte mal angenommen, es waere umgekehrt.
Hier in Koeln hat der Wunderglaube, dass alles gutgehen wuerde noch jede Krise ueberwunden. Es scheint, als manifestiere sich in ihm das immer neue Vergebungsversprechen der Beichte als folkloristische Mentalitaet.
War noch nie ein Freund kulturspezifischer Stereotypen, aber diesesmal kaeme mir ein Abfaerben der regionalen Glaubensstaerke mehr als recht.



Aus aktuellem Anlass einen Brecht:

"Und sie saegten an den Aesten, auf denen sie sassen
und schrien sich zu ihre Erfahrungen
wie man besser sagen koenne
und fuhren mit krachen in die Tiefe,
und die ihnen zusahen beim Saegen
schuettelten die Koepfe und saegten kraeftig weiter."

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strappato, 01:24h
Seltsame Woche. Man kommt nicht weiter. Jeder, den man kontaktieren will, scheint Ski zu fahren oder hat sich Urlaub genommen, um sich mit den anderen, die auch Urlaub haben, bei IKEA um den letzten Gartentisch zu prügeln und eine halbe Stunde an der Kasse zu stehen. Zur seltsamen Woche passt, dass ich Lust auf ein paar Gläser guten Winzersekt hatte, die ich alleine leere. Das passiert mir als "Gesellschaftstrinker" auch selten.

Vielleicht bin ich daher an einen Artikel in Telepolis hängen geblieben: Internetslum. Das Internet als ziemlich übler Ort. Sowas wie DonAlphonsos Berlin.

Da ist was dran. Da muss ich an den Blog-Dienst von AOL denken, über den ich heute gelesen hatte, über die Einladungen zu yahoos 360° und academici, die mich heute erreichten. Geschlossene Communities. Das Prinzip der Abschottung hat sich ja auch im real life bewährt: Gated communities sind neben den Slums der Mega-Städte Afrikas, Südamerikas und Asiens, die am schnellsten wachsende Wohnform. Das ist kein Phänomen, das auf die USA und Staaten der 3. und 2. Welt mit hoher Kriminalität beschränkt ist. Videoüberwachte Eingangsbereiche, Doorman, Nummerncodes statt Türklingeln sind auch in deutschen Grossstädten immer häufiger zu finden.

Ist das die Zukunft des Internets? Ein Wild-West-Bereich für die Masse und geschlossene, kostenpflichtige Zirkel für die, die es sich leisten können und wollen? Und mitten drin ein paar Outlaws, Hippies und Sozialarbeiter, die Sachen wie freie Software oder wikipedia pflegen?

Irgendwo schon. Zwar sind nach den gängigen Statistiken über 50% der Deutschen irgendwie im Netz. Aber "Netzbürger" sind die wenigsten. Wieviele nutzen das Internet für mehr als e-mail, Entertainment und Einkaufen? Alles Dinge, die in einer geschlossenen Community sogar viel einfacher machbar wären. Haben wir die besten Jahre des Internets schon hinter uns und werden wir unseren ungläubigen Kindern mit leuchtenden Augen von der wilden freien Zeit des Internets berichten?

Oder habe ich nur ein Glas Sekt zu viel getrunken?

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inbetween
hulk, 01:19h
Das Schöne an einer Fernbeziehung: Man hat aufgrund mangelnder Getriebenheit die Gelegenheit, doch hin und wieder einmal auch auszuschlafen (inbetween the durchfucked weekends ;-) Gute Nacht.

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Anrufen, ja
hiddensee, 00:23h
anrufen wollte ich schon seit längerer Zeit ein paar Leute, deren Einträge im Telefonbuch zu verwaisen drohen. Der erste Teilnehmer bat mich das Gespräch zu beenden, da Sie sich gerade im Ausland befinde und auf dem prepaid Handy nur noch ganz wenig Reserve vorhanden ist. Nummer 2 geht seit geraumer Zeit auf Tauchstation, glücklich war ich als abgehoben ward und die Stimmung drehte mit der Nachricht, dass man gerade zu Abend isst. etc. p.p.

Ich gehe wohl bald schlafen.

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i can´t get no sleep

DIE NACHT VON Mittwoch, 30. März 2005

Hämmern bis der Nachbar kommt
donalphons, 01:56h
und dann weiter streichen. irgendwie stehen die von gegenüber unter enormen Druck, sonst würden sie nicht noch um diese Urzeit die Pinsel schwingen.



An Schlaf ist nicht zu denken, schliesslich sind die Betten beiseite geräumt. Sie werden wohl noch eine Weile machen, und dann todmüde umkippen. Kein Problem. In diesem Zustand, mit weissen Farbflecken, abgearbeitet und verschwitzt, ist Sex auch nicht mehr das reine Vergnügen.

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Tage wie dieser
ohne mich, 00:34h
manchmal reichen fünf Minuten und zwei Sätze um auch die beste Stimmung vollends zu ruinieren
- geschafft -

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Linda in F'Hain
linda link, 02:28h
Linda

Lange habe ich diesen Besuch hinaus gezögert - am Boxhagener Platz gibt es immer noch Überreste dieser schlimmen Geschichte... Obwohl - ich war's gar nicht!

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i can´t get no sleep

DIE NACHT VON Dienstag, 29. März 2005

Faking Anwesenheit
donalphons, 01:29h
Man hatte wohl Mailand im Kopf. Oder Paris. Jedenfalls sollte die Glaskuppel zum Bleiben animieren. Aber vorn und hinten ist offen, und der Wind ist am Abend nicht wirklich angenehm. Sobald die Sonne weg ist, werden die Häuserfronten zu den Felsstürzen einer kalten, hell erleuchteten Schlucht. Es zieht nicht an, es stösst ab. Ausser ein paar Mann Bewachung, die die allgegenwärtigen Videokameras um einen menschlichen Aspekt ergänzen, ist es leer - fast.



Denn das Marketing hat sich was einfallen lassen. Vorne stehen lächerliche Platikbären, hinten ein Plakat von einer sommerlichen Wiese. Mit Leuten drauf, die ich offenkundig gut amüsieren. Das Gras scheint so saftig zu sein, wie die Steinwände der Umgebung hart sind, und das Licht auf dem Bild ist das einzige, das hier nicht versucht, Albert Speers Lichtkuppeln im Massstab 1:48 nachzubilden.

Es ist also einiges los in der Passage in der Nacht. Sie ist nicht leer. Wer will, hat was zu sehen. Und wer, begleitet von misstrauischen Bicken der Bewacher, auf ganzer Länge durch geht, blickt in elegant menschenleere Lokale, wo sich die paar einsamen Kellner sicher schon fragen, wann der Laden pleite geht und wo sie dann arbeiten sollen. Vielleicht als Wurstverkäufer auf einer grünen Wiese. Wo man sitzen möchte, mit einer hübschen Frau, und knutschen. Aber alles, was ansteht, ist ein date mit einer Kollegin im Lindenlife, weiter die Strasse runter. Noch so ein krankes Stück Urbanitätsvortäuschung.

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22.51
asia, 00:52h
Nur mein Hund hat mich am Ostertisch nicht gefragt, warum ich mein bequemes, kleines Leben hier gegen eine unsichere Existenz dort tauschen will. Aber er kann ja zum Glück nicht sprechen.

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i can´t get no sleep

DIE NACHT VON Montag, 28. März 2005

Ostermontag
referral, 01:56h
Morgen früh steht die allseits verhasste, aber stets praktizierte Ostermontagsfamilienversammlung an. Zwei Stunden Fahrt um Leute zu treffen, denen man den Rest des Jahres tunlichst aus dem Weg zu gehen versucht. Auf dem Tisch die obligatorischen Chantré-Flaschen, gefüllt mit Omas selbst gemachtem Eierlikör. Nicht, dass Verpoortens alkoholische Eierschaummasse nicht genau so schmecken würde, aber warum teuer Geld für Massenware ausgeben, wenn die hüftkranke Oma ein ähnlich ekelhaftes Gebräu in der eigenen Küche mit billigst erstandenem Fusel aus dem Discountmarkt auch selbst zusammen rühren kann. So denkt die Oma und panscht vor sich hin. Dass keiner Eierlikör mag - weder von ihr, noch von Verpoorten - interessiert sie weniger.

Die Reihen werden dieses Jahr etwas gelichteter sein, was dem inkontinenten Anteil der Verwandtschaft (und das sind nicht wenige) einen gewissen Vorteil bei der Vergabe der Toilettenplätze verschaffen wird. Das mindert - bildlich gesprochen - schon einmal den Druck bei der Veranstaltung.

Ansonsten wird es, wie üblich, zu einer Völlerei ausarten, die den Vergleich mit römischen Fressorgien unter Cesar nicht scheuen muss. Ich warte auf den Tag, an dem mein Kofferraum vor lauter prall mit Resten gefüllten Tupperschüsseln explodiert.

Aktuell ergeht es mir ähnlich wie Frau Fragmente. Ich suche passende Antworten. Die eine oder andere habe ich schon.

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"Fährst du über die Feiertage?"
modeste, 01:16h
Das ganze Jahr sind sie cool in Berlin und schwenken ihre Haare in glänzender Einsamkeit durch die Clubs der Stadt. Nahen aber Feiertage, so leeren sich die Straßen, und außer denjenigen, deren Familie völlig außerhalb jeder Reichweite in weit entfernten Gefilden wohnt, strebt alle Welt zuerst den Bahnhöfen oder Flughäfen zu, und anschließend irgendwelchen elenden Käffern, in denen Mutti höchstpersönlich erst den Karfreitagsfisch und dann den österlichen Lammbraten in die Pfanne haut.

Durchaus interessant, welche familiären Abgründe sich anlässlich solcher Ereignisse auftun. Ein leicht verkommener und in einschlägigen Kreisen berüchtigter DJ aus den weiter entfernten Sphären meines Bekanntenkreises soll etwa daheim im Schwabenländle den väterlichen Gottesdienst mit Orgelmusik begleiten. Eine alerte Beraterin mit den am besten entwickelten Ellenbogen östlich des Rheins traut sich nicht zu bleiben, weil ihre Großmutter sonst vielleicht weint.

Und so fahren sie alle dahin, die nicht durch dringende Arbeit, familiäre Zerwürfnisse oder tausende Kilometer von ihren Lieben getrennt sind. Im Gegenzug füllt sich die Stadt mit Familien aus der tiefsten Provinz, die, Vater, Mutter und zwei Kinder, über die Kastanienallee laufen und nach den verheißenen Künstlern Ausschau halten. Ist das schmutzig, denkt die Mama, und der Vater betrachtet mit Hohn die beuligen alten Wagen. Cool, denkt nur der siebzehnjährige Sohn, und träumt von einer WG in Friedrichshain und einer immerwährenden Party.

Aber Ostern wird er nach Hause fahren.

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Wo ist die Stunde hin,
donalphons, 00:16h
die ich heute Nacht wieder reinarbeiten muss. Hölle. Das ist nicht nett, wenn plötzlich ganze 60 Minuten fehlen, die auf der inneren Uhr noch verhanden sind. Zwischen 2 und 3, also schlichtweg zu meiner Hauptarbeitszeit - kein herz für Nachtjäger. Wirklich nicht.

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bandwurmsätze zur sommerzeit
argh, 05:33h
während des samstäglichen starrens vom balkon herunter aus dem kapuzenpulli heraus in die nacht hinein über die tasse mit der heißen schokolade hinweg zu gedämpft klingender, weil hinter verschlossener balkontür abgespielter, musik, - währenddessen also von der grundschulphilosophischen idee, daß das ganze leben ein traum ist und man irgendwann aufwacht (oder daß das eigene leben der traum eines anderen wesens ist), zum eigentlich viel netteren und hoffentlich erwachsener-interessanteren ansatz hinübergegrübelt: daß das, was allgemein "tag" genannt wird, in wirklichkeit die gemeinte bedeutung der sog. "nacht" haben könnte. sollte. also: tagsüber kraft schöpfen, sich erholen, bis man zum sonnenuntergang dann endlich bereit dazu ist, stark (also "müde") genug für die nacht. die nacht als hauptsache, als eigentlicher zweck des tages. wortklauberei, vielleicht, aus schlafstörungen resultierend, möglich. aktiv sein zu müssen, um schlafen zu können, - anstatt schlafen zu müssen, um aktiv sein zu können. delta-t, wie üblich.

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i can´t get no sleep

DIE NACHT VON Sonntag, 27. März 2005

Und dann kommt der Moment,
donalphons, 00:26h
als irgend ein Idiot zur Anlage geht und die Musik noch lauter aufdreht. Es ist die Plastikmusik, nach der Wanne-Eickel Samstag Nachts zuckt, im Glauben, das habe was mit Techno zu tun. Tssscchhrrrp Dong Dong sägt sich der akustische Müll durch die Unterhaltungen oder was an den anderen Tischen dafür gehalten wird. Nebenan verzerren ein paar Provinzler die Schnute, heben die Arme und machen Tanzen im Sitzen, was ich sonst eher von Altersheimen kenne. Ist ganz toll für sie, dann brauichen sie wenigstens nichts sagen und können nahtlos Bier aus Flaschen in sich reinschütten.



Draussen ist es nicht warm, aber wahrscheinlich leise. Das ist eine Möglichkeit: Sie zu fragen, ob sie nicht vielleicht auch lieber gehen will, bevor wir uns sinnlos anbrüllen, denn allzu viel an sprachlicher Feinheit kommt ganz sicher nicht an. Die andere Alternative wäre, ein paar der Verantwortlichen mit ein paar gezielten Glaswürfen - in Bayern macht man das mit Bierseideln, eine tödliche Waffe - in dunkelrote Flecke auf passend orangem Hintergrund zu verwandeln. Sie will auch gehen und ist froh, dass ich gefragt habe.

Vor der Tür, die von einer Steherin bewacht wird - wer zum Teufel will da schon rein ausser wanne-Eickel - dauert es etwas, bis das Gehör wieder voll da ist.Vielleicht werde ich alt. Vielleicht sind da aber auch nur kommunikationsunfähige Volldeppen drin.

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She's my best friends lady
referral, 00:17h
Wir standen an der Mauer einer Kirche und knutschten wie verliebte Teenies. Sie war alleine auf dem Fest aufgetaucht, was mir mehr als recht war. Ich hasste das Gefühl meinem Freund in die Augen zu schauen, während ich gleichzeitig seine Freundin begehrte. Da auch viele Leute anwesend waren, die sowohl sie, mich und ihren Freund kannten, beließen wir es zu Anfang bei Small Talk. Ab und an berührten sich wie zufällig unsere Hände. Mit steigendem Alkoholpegel wurden wir unvorsichtiger. Ein kurzer Kuss, meine Hand an ihrem Hintern, Händchen halten...
Eine Freundin, die wusste, was zwischen uns abging, grinste wissend aber ließ uns gewähren. Zu später Stunde, so spät, dass unsere fallenden Hemmungen mit der fehlenden Aufnahmefähigkeit des Umfeldes einhergingen, war es uns schließlich egal. Wir fielen uns an der Theke in die Arme, wer um uns herum stand war egal. Sie küsste (und tut es wahrscheinlich immer noch) sehr gut. Mit ihr küssen ist ein Fest. Es wurde Minute um Minute heftiger. Wir verließen die Kneipe und landeten bei der Kirche. Dort gab es das eine oder andere Gebüsch, das uns passend erschien.

In dieser Nacht ist nicht mehr passiert (etwas Petting, aber nicht mehr). Trotzdem hatte ich das schlechteste aller Gewissen, als mich ihr Freund am nächsten Tag an den Ort des Geschehens fuhr, damit ich mein Auto abholen konnte. Sie saß auf dem Beifahrersitz und lächelte mich gelegentlich an.

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happy birthday
argh, 02:50h
knapp vor ostern, halb zwei uhr nachts. der geburtstag meiner großmutter fiel dieses jahr auf karfreitag. ich war nicht dort, 400 autobahnkilometer und eine diplomarbeit im nacken sind zwei gute gründe, das gewissen zu beruhigen - in der zeit, die ich heute mit dem vor-mir-her-schieben der diplomarbeit verbracht habe, hätte ich die strecke locker zwei mal fahren können und meine oma hätte sich gefreut. jedenfalls hätte sie mich in persona vielleicht besser verstanden als telefonisch mit ihrem schlechtjustierten hörgerät.

88 ist sie heute geworden. ihren mann im krieg verloren, ihre drei töchter, darunter meine mom, praktisch allein aufgezogen, und dann mal eben so nebenbei auch noch mehrere jahre lang für meine erziehung gesorgt, als ich in meiner kindergartenzeit bei ihr gelebt habe. geschadet hat es mir nicht, im gegenteil.

bis vor fünf jahren war sie topfit. an einem samstag, an dem ich sie besuchen wollte, um ihr -ironischerweise- den wohnungsschlüssel, den ich immer noch hatte, zurückzugeben, fand ich sie -nachdem sie nach meinem klingeln nicht öffnete, ich aber ja noch den schlüssel hatte- weinend in ihrem wohnzimmer sitzen, weil sie sich seit ein paar stunden zuvor so schlecht fühlte, daß sie kaum noch laufen konnte. und sich aus falschem stolz heraus nicht traute, jemanden anzurufen, bei den nachbarn zu klingeln oder sich wenigstens einzugestehen, daß da irgendwas nicht ganz richtig sein konnte. im nachhinein haben sie und die ärzte immer wieder davon gesprochen, daß ich ihr mit meinem besuch (und der verständigung des notarztes) wohl "das leben gerettet" hatte. wäre ich ein paar stunden später vorbeigekommen wären die auswirkungen des schlaganfalls nicht mehr so einfach zu reparieren gewesen. sie kam mit einer reha-behandlung und krankengymnastik davon.

seitdem ist "die moral der truppe" am boden, das spüre ich. sie geht nur noch widerwillig aus dem haus, ist wehleidig, lebens-müde. dankt mir immer wieder, auch jetzt noch, wenn wir uns sehen, "für damals". und hat dabei einen blick, als würde sie sich trotzdem gleich von der brücke stürzen wollen. sie ist nicht mehr glücklich. beendet gespräche mit "wir wissen ja nicht, ob wir uns nochmal sehen", schenkt (mir) ihre ersparnisse ("lieber mit warmen als mit kalten händen"), will nicht wahrhaben, daß sie mittlerweile eine ihrer töchter um hilfe bitten muß, wenn sie einkaufen gehen möchte - und ich merke, daß allein die existenz und notwendigkeit eines hörgeräts sie so sehr in ihrer ehre kränkt, daß sie statt dessen fast lieber nichts mehr hören möchte.

mittlerweile merke ich, daß sie recht haben könnte - ich fange mit ähnlichen gedankengängen an, nachdem ich sie besucht habe. was, wenn das jetzt das letzte mal war, daß ich sie gesehen habe? ich hatte noch nie einen todesfall in der näheren verwandtschaft. keine ahnung, wie ich mit sowas umgehen soll - und vor allem nicht, wenn es gerade meine oma trifft. die beste oma von allen. ungelogen. vor fünf jahren dachte ich noch, sie gehört zu den omas, die ewig leben werden (oder zumindest die 100 schaffen), mittlerweile weine ich fast nach telefonaten, bei denen sie (zu) lang gebraucht hat um zu hören, wer sie anruft.

zum kotzen ist das alles.

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